Für unsere Modulanlage ist auf Ausstellungen das große Wendemodul vom „Freundeskreis der Spur Z“ von großer Bedeutung, da es viele Speicherplätze und ein Areal zum Aufgleisen hat.
Ein wichtiger Teil des Moduls sind die Speichergleise, für die durch das Stellen der Weichen und das Bedienen der diversen Stoppstellen, ein Stellpult notwendig ist.
Von diesem Stellpult gab es inzwischen wohl schon mindestens 3 Versionen.
Das alte Stellpult |
Teilweise musste es neu gebaut werden weil wir die Gleislage verändert hatten oder weil es nicht praxisgerecht zu bedienen war.
Auf der Ausstellung in Altenbeken 2022 haben wir mit 3 Personen Standdienst an unseren Modulen gemacht.
Mit 4 Modulen hatte ich einen großen eigenen Bereich zu bedienen.
Wenn ich dann schnell am Wender etwas schalten musste war ich mit der Situation dort überfordert.
Welche Weiche ist gerade wohin geschaltet und welche Stoppstellen sind wie aktiv?
Eine fehlende optische Darstellung des Schaltzustandes auf dem Pult hat mich genervt, genau wie die unklare grafische Darstellung.
Es gibt nichts Gutes außer man tut es. Mein Lieblingsspruch.
Auf einem unserer Stammtische bei den Eisenbahnfreunden Bad Schwartau haben wir besprochen wie uns das besser vorstellen können. Eggi kam auf die Idee bei Ikea einen Bilderrahmen als Pultgehäuse zu kaufen, an Stelle der Glasscheibe sollte diese durch eine HPL Platte ersetzt werden. In diese Platte wird mit der CNC Fräse der Gleisverlauf eingeschnitten und Löcher für Schalter und LEDs eingebohrt.
Ich habe dann vom Modul ein Foto direkt von oben gemacht, um ein direktes Abbild des Gleisplans zu erhalten. Das Stellpult habe ich mit nach Hause genommen, um die Diodenmatrix der Weichenschaltung und die Schalter auszubauen und für das neue Pult wiederverwenden zu können.
Zeichnung am PC | Probefräsen in Faserplatte | Das Ergebnis in HPL |
Am PC zeichnete ich den Gleisplan und erstellte die nötige Datei für die Fräse.
Das Material ist HPL 6mm, super Stabil und lichtecht, quasi unkaputtbar.
In die gefräste Platte setzte ich alle Schalter ein und passte die Kondensatoren der Platine mit der Diodenmatrix so an, dass sie in den flachen Bilderrahmen passte.
Neben dem nun verständlicheren Gleisplan, gibt es jetzt über Dioden eine Visualisierung der Signal-Schaltzustände, durch jeweils eine rote und eine grüne LED und für die Weichenstraßen habe ich 3 gelbe LEDs hintereinander eingesetzt.
Diese galt es jetzt alle anzuschließen. Das war eine echte Fleißarbeit.
Da sich die LEDs immer irgendwie gegenseitig beeinflussten, habe ich kurzer Hand einige Konstantstromquellen zum Entkoppeln der Schaltströme vorgeschaltet.
Für die LED-Darstellung der geschalteten Weichenstraßen habe ich den Staffelstab an Uli T. weiter gegeben. Er hat seine Elektronikschaltung zugefügt und dann alles auf Funktion getestet.
Jetzt kann die nächste Ausstellung kommen, wir sind gewappnet.
Das Ergebnis gefällt mir deutlich besser als der Vorgänger. Mit etwas Glück können wir den neuen Wender auf den Märklintagen im September 2023 einsetzen, vielleicht komme nun auch ich mit der ganzen Schalterei klar 😛