De Möhlenbarg -> Expansion Teil 1

Das Modul „De Möhlenbarg“ war als kleines Wendemodul gedacht, für zu Hause und auch für Ausstellungen.
Allerdings hat „klein“ große Auswirkungen auf die Betriebssicherheit.
Um in der Kürze mit den Gleisen wieder in die Mitte des Moduls zu kommen, war es nötig den Wendebogen sehr weit in die Mitte zu führen um dann durch einen Gegenbogen an die Modulkante zu gelangen.
Die Probleme an diesem Aufbau sind:
1. Der weit herumgeführte Außenbogen, der einen hohen Reibungswiderstand erzeugt und dadurch lange Zuggarnituren verhindert.
2. Der Gegenbogen, da die Fahrzeuge an dem Punkt des Richtungswechsels gerne überpuffern.

Daher habe ich mich entschieden das Modul um 11 cm zu verlängern, um diese beiden Probleme zu beseitigen.
Das ist bei einem fertigen Modulkorpus mit geschotterten Gleisen keine Fünf Minuten Sache.

Schon ohne Kopfplatte und den Gegenbogen verdeutlichtHier habe ich den Gegenbogen eingezeichnet um dessen Position zu verdeutlichen.
Gut zu erkennen, dass der Bogen sehr weit herum geht, und bei den Fahrzeugen leider einen großen Rollwiderstand erzeugt, was absolut nicht gewollt ist.
Die Modulkopfplatte habe ich mit einer Oszillierenden Säge bereits abgetrennt und die Kanten versäubert.
Die abgetrennte Kopfplatte

Die Modulkopfplatte zeigt starke Spuren der Bearbeitung, hat aber nicht so stark gelitten, dass ich sie nicht weiterverwenden könnte.

Die Verlängerung ist verleimt

Nach dem Trennen der Modulkopfplatte vom Modulkörper kommt die Verlängerung zum Einsatz.
Wichtig ist, das weiterhin alles in der Flucht und winklig ist. Daher der aufwendige Aufbau. Die Folie unter dem Modul und die Kunststoffplatten an den Seiten verhindern ein ungewolltes Verkleben der Verlängerung mit der Auflage- und Seitenstützfläche. Die Pfeile zeigen auf die Verlängerungen.

Der Unterschied im Trassenverlauf ist hier sehr gut zu erkennen.Die Verlängerung des Modulkorpus ist erfolgt und im nächsten Schritt muss das Trassenbrett eingesetzt und verleimt werden.
Anhand der lose aufgelegten Gleisstücke kann man sehr gut den Unterschied in der zukünftigen Gleisführung erkennen.
Der Schotter war mit verdünntem wasserlöslichen Holzleim aufgeklebt und nach dem Vornässen in fünf Minuten entfernt. Nach dem Trockenen lässt sich der alte Schotter sogar weiter verwenden.
Das Trassenbrett von untenDas Trassenbrett wird eingepasst und von unten zusätzlich mit Stabilisierungsstreben versehen. Es muss unbedingt verhindert werden, dass hier zukünftig durch Temperaturunterschiede oder mechanische Belastung Bewegung entsteht.

Nach dem Trocknen der Verleimung werde ich auf der Oberseite mit der Gleisverlegung weitermachen.

De Möhlenbarg

Nachdem ich lange Zeit nichts an meinen Modulen gemacht habe, bekomme ich dazu wieder Lust.
Meine Ausflüge in die Welt der Ätzbausätze sind prima, aber Abwechselung tut gut.

Schon ewig wartet ein nacktes Wendemodul ohne Thema darauf, dass da Landschaft auf die Platte kommt 😎

Den Anstoß gab meine Frau, als sie mich nach einem Museumsbesuch in Kiel auf die Idee brachte, auf das Wendemodul ein Museumsdorf mit Bockwindmühle zu bauen.
Vom Platz her wird da nicht mehr als die Windmühle drauf passen, aber dafür ist sie auch ein klasse Blickfang.
So eine Mühle gehört natürlich auf einen Hügel, mehr haben wir hier in Schleswig-Holstein auch nicht zu bieten.
Ein Mühlenberg auf plattdeutsch Möhlenbarg wurde nun benötigt.
Also begann ich hurtig mit den Arbeiten an dem bislang vernachlässigten Modul.

Die erste Lage Styropor wird aufgeklebt, darauf dann gleich die zweite, inkl. Randbereich und die Dritte, mit Aufnahme für die Windmühle.
Nach dem Trocknen des Klebers schneide ich die Kanten rund. Mit Gips versuche ich eine natürliche Struktur zu erreichen Damit der Gips später nicht „durchblitzt“ wird er eingefärbt.

Der Anfang ist gemacht und die ersten Probefahrten meiner Gleisbauzüge konnten stattfinden.

Die Bockwindmühle


Planung und Bau.
Fast alle benötigten Teile, bis auf den Hausbaum und dessen Versteifungen, sind auf dem Blech.
Der Ätzer hatte ein Problem mit der Datei und das Dach ist geteilt, das stört aber nicht, man kann es einfach zusammenlöten, in dem Bereich war sowieso eine Biegelinie.
In die Planung ist schon mein Wunsch nach einer Motorisierung eingeflossen. Es stellt sich natürlich immer erst sehr spät heraus ob alles so aufgeht, wie man es im Vorwege skizziert.
Für den Hausbaum verwende ich ein Messingrohr, durch das ich später die Kabel für den Motor führen kann. Das Bockgerüst will ich vorbildgerecht aus Holz fräsen, sollte das nicht gehen aus Polystyrol. Für den Steert suche ich mir im Garten ein passendes Ästchen aus. Für alle Fälle habe ich aber 2 Streifen Messing dafür auf dem Blech.

Der Hausbaum und Bockgerüst

Bild von M_H.DE auf Wikipedia


Aufbau einer Bockwindmühle:
1 Bockgerüst, 2 Treppe und Feise,
3 Steert/Sterz, 4 Kammrad, 5 Flügelkreuz,
6 Hausbaum, 7 Mehlbalken, 8 Steinboden,
9 Mehlboden, 10 Sattel    Quelle: Wikipedia
Mit dem größten Teil, der Umhausung beginne ich.
Alles ist aus einem Stück, es muss nur gebogen, ausgerichtet und verlötet werden. Man kann gut die angedeutete Holzstruktur im Blech erkennen.
Mit Klebefilm habe ich das Dach beim Löten fixiert. Aus Holzstreifen müssen Schindeln geschnitten  … … und aufgeklebt werden. Das ist echte Sisyphusarbeit, … … bis alles fertig ist.
Mit der Airbrush habe ich das Dach gefärbt.

Getriebemotor im Mühlenhaus

In den Korpus wird ein Halterahmen eingelötet.
Der bringt zusätzlich Stabilität und ermöglicht es, den Getriebemotor mit zweimal 1,5Kupferdraht der durch Ösen  gesteckt, verlötet und ausgerichtet wird, zu befestigen.
Ich habe einen Adapter gefräst, der auf der einen Seite die dünne Welle für die Flügel aufnimmt und auf der Anderen mit der dicken Motorwelle verbunden werden kann.

An die Stirnseiten kommen jeweils Dreieckbleche für den Dachabschluss.

Den Getriebemotor habe ich ich in einem Online-Auktionskaufhaus erworben. Er dreht bei 3V mit 4 Umdrehungen die Minute schön langsam und gleichmäßig.

 

Mikrofurnier zur …

Mein Mikrofurnier bestreiche ich mit Wasser, damit ich die Papierträgerschicht entfernen kann ohne das Holz zu beschädigen.
Das geht zum Glück sehr gut, ohne dass das Holz wellig wird.

Verkleidung der Wände

Den Korpus bestreiche ich mit meinem Lieblingskleber, lege das Furnier sauber auf und schneide mit dem Abbruchklingenmesser die Überstände sauber ab.

Nachdem ich alle Seiten so verkleidet habe kommt die „schlimmste“ Arbeit. Ich schneide gaaanz dünne Streifen aus dem Furnier, um sie als Paneel-Bretter in regelmäßigen Abständen aufzukleben. So lange, bis alle Flächen so beklebt sind. Das war eine echte Geduldsarbeit und hat sehr lange gedauert.
(Fast eine Woche) 🙄
Das Gleiche muss ich mit den Anbauten machen, die extrem filigran sind. Die Türen setze ich zum Schluss ein. Auch die Treppenstufen belege ich mit Holzfurnier.
Das ist alles sehr klein und mühselig.
Die Flügel werden mit Messingleisten verstärkt, die zusätzlich eine Holz-Furnierauflage bekommen

Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Mühe hat sich absolut gelohnt.

Zum guten Schluss darf natürlich ein Video, mit sich drehenden Flügeln, nicht fehlen:


Bock auf Mühle

Eines meiner Module ist noch unbebaut.
Meine Frau hatte die Idee, dort ein Museumsdorf zu erstellen.

Zur Zeit (2021) wird sie renoviert

Das kam nicht von ungefähr, wir waren kurz vorher in Kiel Molfsee zum Herbstmarkt.
Dort stehen viele historische Gebäude, die man irgendwo in Schleswig-Holstein ab- und dort wieder aufgebaut hatte.

Flügellos

So auch eine Bockwindmühle, die sie gerne auf dem noch leeren Modul wiederfinden wollte.
Ich recherchierte etwas im Internet, zusätzlich mit den Fotos die ich in Kiel geschossen hatte, zeichnete ich einen Bauplan für die dortige Bockwindmühle. Dann war ich etwas enttäuscht, dass es sogar schon einen Karton-Bausatz so einer Mühle in 1/220 gab.
Das war mir dann aber erstens zu einfach und zweitens fehlten dieser Mühle einige charakteristische Merkmale des Kieler Vorbilds.

Somit erstellte ich eine CAD-Zeichnung, schickte sie zum Ätzer und ließ die Teile in 0,2mm Messing ätzen.

Ich hatte die Bleche so fertigen lassen, dass es reichen würde sie nach dem Löten nur farblich zu behandeln. Alle Strukturen sind in das Blech geätzt. Schlussendlich war mir das wieder zu einfach und ich entschloss mich, das fertige Modell vorbildgerecht mit Holz zu verkleiden.
Ich hatte genug Papierverstärktes Mikrofurnier in einer Dicke von ca 1,6 mm im Bestand.
Durch einen Zufall kam ich auf die Idee, mit Hilfe von Wasser, die Papierschicht abzulösen.

Das war’s, mit einer Stärke von nur 0,6mm, hauchdünn, eignete es sich perfekt für den Bausatz in diesem kleinen Maßstab.

In meinem nächsten Beitrag zeige ich, wie die Windmühle in 1/220 langsam Gestalt annimmt.

Ursprünglich kommt dieser Mühlentyp aus Frankreich und hat seinen Weg immer weiter nach Osten bis ins heutige Polen gefunden. Aufgrund der guten Windbedingungen in Schleswig-Holstein lösten die Holländerwindmühlen den älteren Typ recht schnell ab, so dass diese Mühle für das Museum in Kiel aus Niedersachsen (Algermissen) importiert werden musste.