Ziel war, vor der Beschaffung eines Begrasers das optimale Gerät herauszufinden.
Fünf Geräte standen für einen direkten Test zur Verfügung:
- Aki vom Stammtich Springe schickte den RTS-Greenkeeper ins Rennen,
- Martin (EFS) ein Kleinseriengerät,
- Otti einen Chinabegraser,
- Paddy ein Gerät von der Digitalzentrale.
- Ulli brachte den NOCH Grasmaster mit.
- Das Heki Gerät haben Aki und ich in Göppingen auf der IMA getestet, leider hatten wir keins zum direkten Vergleich dabei.
Eines Vorweg, der Test war für alle Teilnehmer spannender als anfangs gedacht.
Begraser | Herkunft Preis |
Besonderheiten Gemessene Werte Sicherheit |
Lieferumfang | Begrasung Fazit |
🙂
China |
😈 😈 😈
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🙁
Kein Zubehör |
😈 😈 😈 Begrasung von Fasern von 1 mm bis 12 mm gut Lebensgefahr bei Berührung des Siebgitters |
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🙂 Deutschland Kompl. 69,95€ |
😐
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🙁 Kein Zubehör |
🙂 🙂 Begrasung von Fasern von 1 mm bis 6 mm sehr gut. Bei langen Fasern scheitert das Gerät mangels weiterer Siebeinsätze |
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Gras-Profi |
🙂 Deutschland Nicht mehr Verfügbar |
😈
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🙁 Sehr kleine Streudose |
😐 Begrasung von Fasern von 1 mm bis 6 mm sehr gut. |
NOCH Grasmaster 2 |
😯
Deutschland |
🙂
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🙂 🙂 – Gras-Master 2.0® |
🙂 Begrasung bei allen Faserlängen sehr gut. Der als Zubehör erhältliche Aufsatz für kleine Flächen funktioniert aufgrund des zu groß gewordenen Abstands zur Anode so gut wie nicht. |
RTS Greenkeeper |
😕 Deutschland |
🙂
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🙂 🙂 🙂 – RTS-GREENKEEPER® |
🙂 🙂 🙂 Begrasung bei allen Faserlängen sehr gut. |
Der Test hat allen beteiligten Personen Spaß gemacht, besonders wenn mein Chinabegraser an der Reihe war. Es ging jeder in Deckung.
Wenn man nach der Benutzung das Gegenpolkabel an das Sieb hielt, gab es einen sehr gut sichtbaren Lichtbogen und einen kleinen Knall.
Das auch noch, wenn das Gerät schon seit längerer Zeit abgeschaltet war.
Von einem Kauf dieses billigen Begrasers kann man nur jedem abraten! Er hat keinerlei Schutzeinrichtungen. Gerade für Kinder kann das lebensgefährlich sein! Das Begrasungsergebnis hingegen war erstaunlich gut. Allerdings fehlt jegliches Zubehör, z.B. für kleine Flächen oder unterschiedliche Faserlängen.
Das Gerät von der Digitalzentrale ist von der elektrischen Seite her nicht zu beanstanden.
Negativ bemerkbar haben sich, auch hier, fehlende Siebeinsätze gemacht. Durch die offene Siebbauweise ist ein versehentliches Verschütten leicht möglich. Das Begrasungsergebnis war gut, nur sehr lange Fasern sind kaum einsetzbar.
Der Gras-Profi, ein Kleinseriengerät, inzwischen nicht mehr erhältlich, verbuchte auf der elektrischen Seite auch Minuspunkte.
Nicht ganz so extrem wie bei dem Chinagerät, wurde auch hier ein schöner Lichtbogen gebildet. Allerdings verfügt er über eine Strombegrenzung und ist daher als nicht ganz so gefährlich einzustufen. Das Begrasungsergebnis war sehr gut, der Fasernauffangbehälter allerdings viel zu klein, und es fehlen verschiedene Siebgrößen.
Der NOCH-Grasmaster 2 ist auf elektrischer Seite über jeden Zweifel erhaben. Ein Kontakt mit dem Sieb bleibt folgenlos, da die Anode 10 cm dahinter liegt. Hier gibt es serienmäßig gleich Zubehör mit, dadurch ist ein sinnvoller Einsatz aller Faserlängen möglich. Begrasen tut das Gerät, aber das Ergebnis hat nicht unbedingt begeistert. Der Abstand zum Untergrund muss möglichst gering sein, sonst reicht das elektrostatische Feld kaum aus, die Fasern in die Senkrechte zu ziehen. Benutzt man den für 15,99€ als zusätzliches Zubehör erhältlichen Feindosierer für kleine Flächen, ist das Ergebnis schlecht. Das ist vermutlich dem großen Abstand der Anode zum Sieb im Inneren des Gerätes geschuldet.
Der RTS Greenkeeper war der Gesamtsieger des Tests. Praxisgerecht in der Größe, sicher im elektrischen Betrieb, dazu noch mit reichlich Zubehör ausgestattet, konnte das Gerät in jeder Hinsicht überzeugen. Dazu gibt es ihn noch in drei Varianten, die sich durch unterschiedliche Leistung unterscheiden. Im Test war das kleinste Gerät mit 15kV, es gibt noch Ausführungen in 35kV und 55kV die mit 149,95€ UVP und 239,95€ UVP natürlich deutlich teurer sind.
Zum Erfolg des Ergebnisses tragen nicht unwesentlich die verwendeten Fasern bei. Einige Fasern bilden ausgesprochen widerspenstige Klumpen, wohingegen andere immer fluffig bleiben, z.B. die Fasern von Silhouette miniNatur®.
Beim Verwenden von klumpenden Fasern sind die offenen Begraser im Nachteil, da ein starkes Schütteln hier kaum möglich ist, es muss noch mit einem Kunststoffstab gerührt werden, um die Fasern durch das Sieb zu bringen. Dann sind beide Hände nötig, was die Bewegungsfreiheit sehr einschränkt.
Batteriegeräte ersparen einem ein zusätzliches Kabel beim Arbeiten. Das ist nicht ganz unwichtig, wenn schon Details auf der Anlage sind, die damit dann wieder abrasiert würden.
Geräte mit Netzanschluss haben den Vorteil, nicht, gerade dann wenn man sie benötigt, mit leerer Batterie zu nerven.
Einer der wichtigsten Aspekte beim Begrasen ist der Abstand vom Gerät zur begrasenden Oberfläche. Hier waren die Ergebnisse recht unterschiedlich. Kommt man nah an die Fläche heran, waren die Ergebnisse insgesamt sehr ähnlich. Muss man aufgrund der Topografie, wegen störender Gebäude oder anderer Widrigkeiten, weiter weg, ist die Leistung des Gerätes sehr entscheidend. Hier war besonders das Ergebnis des vermeintlichen Platzhirsches von NOCH überraschend schwach. Gut waren das Gerät der Digitalzentrale und der RTS Greenkeeper.
Das Gerät von Heki konnte leider mangels Verfügbarkeit nicht teilnehmen. Ich kann hier nur meine Erfahrungen von vor zwei Monaten auf der IMA in Göppingen einbringen. Dieses Gerät ist im Unterschied zu NOCH und RTS nicht batteriebetrieben, es wird an einen Modellbahntrafo (14 bis max. 22 Volt Wechselstrom) angeschlossen. Angenehm war die offene Bauweise als Röhre, die ein schnelles Wechseln der Fasern ermöglicht, wobei das Gerät geschüttelt werden kann, ohne dass die Fasern verschüttet werden. Es gibt das Gerät in zwei Ausführungen, 14kV für 150,00€ UVP und 20kV für 210,00€ UVP. Auf der Messe wurde mit dem stärkeren getestet, das subjektiv mit dem von uns getesteten RTS zu vergleichen war.