Teil III, Fertigstellen des Ätzbausatzes

Viel fehlt nicht mehr um das Projekt abschließen zu können.

Im nächsten Schritt entstehen die Leitungen und Isolatoren des Dachgartens.

Isolatoren aus Draht gewickeltMühsam aus Draht gewickelt.
Links zwei Schrauben D1,4mm zum Vergleich
Allerdings haben mir die selbst Gewickelten doch nicht gefallen.
Meine neue Lösung mit den Schrauben gefällt mir besser, alle sind gleichmäßig dick und lang. Noch dazu ist es viel einfacher, auf dem nächsten Ätz-Blech werde ich es gleich so einrichten, dass man sie von unten eindrehen kann.
Schrauben D1,0mm lackiertSchrauben D1,0mm lackiert neben den gewickelten Boppeln.
Die lackierte Einheit

Die lackierte Einheit

An diesem Punkt angekommen ist es schon fast eine fertige Lok. 8)

Jedenfalls aus der Entfernung :S

Es fehlen noch Handläufe, Decals, Farbkorrekturen im Bereich der Lüfter und die abschließende Schutzlackierung.

Die Akkukästen werde ich auch noch farblich abgrenzen.
Es sieht nun nicht mehr nach viel Arbeit aus,

Es folgt ein Überzug mit Klarlack als Vorbereitung zum Aufbringen der Decals

Aufbringen der Decals

Aufbringen der Decals

Wieder einen Schritt weiter, nach dem Trocknen kommt die andere Seite und dann der Schutzlack …

Fast fertig, es fehlt nur noch die Verglasung, das mache ich nach einigen Tagen Wartezeit, damit sich durch das Rumfummeln an der Lok nicht der frische Lack abgreift.

Erstmalig habe ich 0,3mm Edelstahldraht für die Handfassen verwendet, den kann ich farblich unbehandelt lassen. Auch an diesen Punkten war der Lack mechanisch schnell beschädigt.
Das ist eine Verbesserung, die ich auch bei den anderen Bausätzen beibehalten werde. Nach dem Finalisieren mittels Mattlack sehen die Teile klasse aus.

Ist das alles fertig und durchgetrocknet werden die Loks verglast.


Einer der wichtigen Punkte ist die Beleuchtung. Bei unserem Spur-Z Stammtisch im Stellwerk “Sn” in Bad Schwartau wurde ich gleich darauf hingewiesen, dass mein Modell kein Licht hat.

Also muss ich das doch nachrüsten, wobei diese Elektrofummelei nicht nicht zu meinen liebsten Beschäftigungen gehört. 👿
Vorgesehen für die Beleuchtung ist ja alles, ich muss nur den Lichtleiter durchfrickeln und dem Shorty das Leuchten beibringen.

Lichtleiter

Lichtleiter oben innen

Lichtleiter oben

Lichtleiter oben außen

Führerstand und Durchleuchtschutz

Damit der Lokführerstand nicht hell wie eine Flughafenbeleuchtung strahlt, erstelle ich noch eine Fahrerkabine samt Fahrer.
Vor die Seitenfenster muss ebenfalls ein Durchleuchtschutz.

Die Kabine erhält einen Lokführer und eine Gedruckte Rückwand, auch wenn davon vermutlich nichts zu sehen sein wird …

 

Dann kommt da kein Licht mehr durch und ein Fahrer ist auch da, zwei Fliegen mit einer Klappe.

Erhellt durch eine alte LED

Erhellt durch eine alte LED

 

Das Ausrüsten des Shortyfahrwerks mit einer Beleuchtung funktioniert in Verbindung mit einer LED aus einer alten Lichterkette allerbest. :)

Fahren tut die Garnitur mit dem Shorty hervorragend, da durch das Messingdach viel Gewicht auf die Radsätze kommt. Da ich nur ein Lokgehäuse motorisiert habe, hält sich die Zugleistung allerdings in Grenzen, ist aber deutlich besser als vermutet. Bei zwei motorisierten Gehäusen wird sich das sicher sehr zum Vorteil ändern. Mir war an diesem Punkt wichtig zu erfahren, ob das unmotorisierte Shortyfahrwerk mit dem gleichen Frästeil verlängert werden kann … kann es! Somit haben andere Modellbauer mehrere Optionen zur Verfügung.

Hier nun ein Video des Entstehungsprozesses dieser Garnitur und die ersten Probefahrten:

Alle Ungereimtheiten und Fehler die sich beim Bauen ergeben haben wurden auf der Zeichnung angepasst und ich warte nun ungeduldig auf das neue Blech um zu sehen, ob die Änderungen wirklich von Vorteil waren. Besonders an den Fronten habe ich sehr viel geändert, um den Zusammenbau zu vereinfachen.

 

 

 

Die Bockwindmühle


Planung und Bau.
Fast alle benötigten Teile, bis auf den Hausbaum und dessen Versteifungen, sind auf dem Blech.
Der Ätzer hatte ein Problem mit der Datei und das Dach ist geteilt, das stört aber nicht, man kann es einfach zusammenlöten, in dem Bereich war sowieso eine Biegelinie.
In die Planung ist schon mein Wunsch nach einer Motorisierung eingeflossen. Es stellt sich natürlich immer erst sehr spät heraus ob alles so aufgeht, wie man es im Vorwege skizziert.
Für den Hausbaum verwende ich ein Messingrohr, durch das ich später die Kabel für den Motor führen kann. Das Bockgerüst will ich vorbildgerecht aus Holz fräsen, sollte das nicht gehen aus Polystyrol. Für den Steert suche ich mir im Garten ein passendes Ästchen aus. Für alle Fälle habe ich aber 2 Streifen Messing dafür auf dem Blech.

Der Hausbaum und Bockgerüst

Bild von M_H.DE auf Wikipedia


Aufbau einer Bockwindmühle:
1 Bockgerüst, 2 Treppe und Feise,
3 Steert/Sterz, 4 Kammrad, 5 Flügelkreuz,
6 Hausbaum, 7 Mehlbalken, 8 Steinboden,
9 Mehlboden, 10 Sattel    Quelle: Wikipedia
Mit dem größten Teil, der Umhausung beginne ich.
Alles ist aus einem Stück, es muss nur gebogen, ausgerichtet und verlötet werden. Man kann gut die angedeutete Holzstruktur im Blech erkennen.
Mit Klebefilm habe ich das Dach beim Löten fixiert. Aus Holzstreifen müssen Schindeln geschnitten  … … und aufgeklebt werden. Das ist echte Sisyphusarbeit, … … bis alles fertig ist.
Mit der Airbrush habe ich das Dach gefärbt.

Getriebemotor im Mühlenhaus

In den Korpus wird ein Halterahmen eingelötet.
Der bringt zusätzlich Stabilität und ermöglicht es, den Getriebemotor mit zweimal 1,5Kupferdraht der durch Ösen  gesteckt, verlötet und ausgerichtet wird, zu befestigen.
Ich habe einen Adapter gefräst, der auf der einen Seite die dünne Welle für die Flügel aufnimmt und auf der Anderen mit der dicken Motorwelle verbunden werden kann.

An die Stirnseiten kommen jeweils Dreieckbleche für den Dachabschluss.

Den Getriebemotor habe ich ich in einem Online-Auktionskaufhaus erworben. Er dreht bei 3V mit 4 Umdrehungen die Minute schön langsam und gleichmäßig.

 

Mikrofurnier zur …

Mein Mikrofurnier bestreiche ich mit Wasser, damit ich die Papierträgerschicht entfernen kann ohne das Holz zu beschädigen.
Das geht zum Glück sehr gut, ohne dass das Holz wellig wird.

Verkleidung der Wände

Den Korpus bestreiche ich mit meinem Lieblingskleber, lege das Furnier sauber auf und schneide mit dem Abbruchklingenmesser die Überstände sauber ab.

Nachdem ich alle Seiten so verkleidet habe kommt die “schlimmste” Arbeit. Ich schneide gaaanz dünne Streifen aus dem Furnier, um sie als Paneel-Bretter in regelmäßigen Abständen aufzukleben. So lange, bis alle Flächen so beklebt sind. Das war eine echte Geduldsarbeit und hat sehr lange gedauert.
(Fast eine Woche) 🙄
Das Gleiche muss ich mit den Anbauten machen, die extrem filigran sind. Die Türen setze ich zum Schluss ein. Auch die Treppenstufen belege ich mit Holzfurnier.
Das ist alles sehr klein und mühselig.
Die Flügel werden mit Messingleisten verstärkt, die zusätzlich eine Holz-Furnierauflage bekommen

Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Mühe hat sich absolut gelohnt.

Zum guten Schluss darf natürlich ein Video, mit sich drehenden Flügeln, nicht fehlen:


Bock auf Mühle

Eines meiner Module ist noch unbebaut.
Meine Frau hatte die Idee, dort ein Museumsdorf zu erstellen.

Zur Zeit (2021) wird sie renoviert

Das kam nicht von ungefähr, wir waren kurz vorher in Kiel Molfsee zum Herbstmarkt.
Dort stehen viele historische Gebäude, die man irgendwo in Schleswig-Holstein ab- und dort wieder aufgebaut hatte.

Flügellos

So auch eine Bockwindmühle, die sie gerne auf dem noch leeren Modul wiederfinden wollte.
Ich recherchierte etwas im Internet, zusätzlich mit den Fotos die ich in Kiel geschossen hatte, zeichnete ich einen Bauplan für die dortige Bockwindmühle. Dann war ich etwas enttäuscht, dass es sogar schon einen Karton-Bausatz so einer Mühle in 1/220 gab.
Das war mir dann aber erstens zu einfach und zweitens fehlten dieser Mühle einige charakteristische Merkmale des Kieler Vorbilds.

Somit erstellte ich eine CAD-Zeichnung, schickte sie zum Ätzer und ließ die Teile in 0,2mm Messing ätzen.

Ich hatte die Bleche so fertigen lassen, dass es reichen würde sie nach dem Löten nur farblich zu behandeln. Alle Strukturen sind in das Blech geätzt. Schlussendlich war mir das wieder zu einfach und ich entschloss mich, das fertige Modell vorbildgerecht mit Holz zu verkleiden.
Ich hatte genug Papierverstärktes Mikrofurnier in einer Dicke von ca 1,6 mm im Bestand.
Durch einen Zufall kam ich auf die Idee, mit Hilfe von Wasser, die Papierschicht abzulösen.

Das war’s, mit einer Stärke von nur 0,6mm, hauchdünn, eignete es sich perfekt für den Bausatz in diesem kleinen Maßstab.

In meinem nächsten Beitrag zeige ich, wie die Windmühle in 1/220 langsam Gestalt annimmt.

Ursprünglich kommt dieser Mühlentyp aus Frankreich und hat seinen Weg immer weiter nach Osten bis ins heutige Polen gefunden. Aufgrund der guten Windbedingungen in Schleswig-Holstein lösten die Holländerwindmühlen den älteren Typ recht schnell ab, so dass diese Mühle für das Museum in Kiel aus Niedersachsen (Algermissen) importiert werden musste.

ET 91 – Gläserner Zug

Lange habe ich gezögert dieses Modell als eigenen Bausatz auszuführen.
Während meiner Planungsphase muss ich gleich eine Idee zur Umsetzung haben, sonst macht es keinen Sinn etwas als Ätzbausatz zu konstruieren.
Den Knackpunkt stellen hier die Fronten dar, sie sind rund und an der Oberseite extrem filigran.

Foto: Manfred Kopka / Wikipedia

Fertiggestellt handelt es sich aufgrund seiner luftigen Konstruktion um ein sehr auffälliges Modell.

Die Fertigung ist recht anspruchsvoll und mir kamen meine Erfahrungen im Bauen von Ätzbausätzen sehr zu gute.

Bei der Lackierung habe ich mich für eine Variante entschieden die auch in Hamburg gefahren ist. Auf der Kattwykbrücke ist 1988 dieses Foto entstanden.

Wichtig war mir, dass das Modell später motorisiert seine Runden auf der Anlage drehen konnte. Aber dank der Shortys von Rokuhan® ist das relativ einfach und kostengünstig möglich.

Allerdings habe ich das Kunststoffgehäuse des Shortys stark verkleinert, damit die Konstruktion auch mit Motor noch genauso luftig wirkt.

Zu einem späteren Zeitpunkt will ich den Motor noch durch einen kleineren, wie bei der Straßenbahn und der Gleisstopfmaschine ersetzen.

Informationen zum Original sind hier zu finden: Wikipedia

 

Gäserner-Zug ET 91, Eigenbau

Das fertige Modell gibt eine gute Figur ab und erfreut mich sehr. Bei meiner Lackierung ist Luft nach oben. Ich war zu ungeduldig die Trockenzeiten abzuwarten, das rächt sich nun in der etwas schlechteren Optik. Wobei der ET auf der Anlage besser aussieht als auf diesem Makrofoto.
Bei der Ausführung habe ich eine Seite des Fahrzeugs mit Bänken ausgestattet, die dann auch mit Personen besetzt wurden. Das trägt gerade bei diesem Fahrzeug mit so viel Durchblick zu einer überzeugenden Optik bei.
Hier wirkt der Shorty noch sehr klobig. Ich habe ihn inzwischen nach oben hin gekürzt dadurch ist er flacher, so dass auch dieser Wagenteil offener wirkt. Es ist zur Front sogar noch etwas Platz um auch dort einige Preiserlein unterzubringen.
Durch eine Stromaufnahme zusätzlich vom zweiten Drehgestell ist das Fahrverhalten entsprechend gut. Damit der Gläserne von der Geschwindigkeit her zu den Serienfahrzeugen unseres Lieblingsherstellers passt, habe ich einen kleinen Widerstand vorgeschaltet. Beleuchtung hat das kleine Schätzchen noch nicht, das rüste ich evtl. mal nach, da das definitiv nicht zu meinen Lieblingsaufgaben gehört. 😳

Hier ist der Et 91 noch mal im Bewegtbild zu sehen:

Motorisierung meiner Gleisstopfmaschine

Das Löten von Ätzbausätzen empfinde ich als eine schöne Arbeit und habe viel Spaß daran.

Das Ergebnis ist stabil und wertig. Die Gleisstopfmaschine war nur auf den ersten Blick etwas komplizierter und anspruchsvoller. Aber der rollfähige Bausatz machte Lust auf mehr.
Kann man so ein kleines Gefährt in der Spur Z motorisieren ohne das es später klobig aussieht?

Man kann 😎

Hier in etwas weniger Bildern, der Bau meiner zweiten, aber motorisierten Gleisstopfmaschine.

Im ersten Schritt ging es mir darum, wie weit ich den Shorty verkleinern kann, um ihn in einer der Kabinen zu verstecken.
Durch Bastelralle bin ich an einen Miniatur-Motor gekommen, den ich anstelle des Originalmotors von Rokuhan in das Fahrwerk setzen wollte.
Durch die Verwendung des kleinen Motors ergibt sich eine enorme Platzersparnis.
Nach einigen Tests traute ich mich dann, das Kunststoff Fahrwerk so weit zu kürzen, dass nur noch die Halteklammer für die Motorfixierung erhalten blieb. Damit der Motor sauber in die Zahnräder eingreift und nicht mit der Schnecke darüber rutscht, habe ich ihn später zusätzlich verklebt.

Den kleinen Motor online kaufen:
Mini K10 DC1.5V-3V 32000RPM High Speed Micro 10mm Power DC Motor

Das bereits gelötete Chassis war im Bereich der großen Kabine nur so weit fertig gestellt, dass ich den Motorshorty gut einpassen konnte, um abzumessen wo noch was entfernt werden musste.
So näherte ich mich langsam dem optimalen Maß.
Erste Fahrtest ergaben eine schlechte Stromaufnahme des Gefährtes, aber das ist typisch für die Shortys und stellt kein Problem dar.
Um Abhilfe zu schaffen, füllte ich das Modell ordentlich mit Blei auf. Ich nutzte den Bereich unter meinem Z-Otti Logo.
Mit Dachdeckerblei erhöhte ich das Gewicht so um stolze 10 Gramm, dadurch erreichte ich eine optimale Stromaufnahme.
Nachdem die Fahreigenschaften und die Optik des des Motors in dem angetriebenen Shorty meinen Vorstellungen entsprachen, finalisierte ich das Modell. Die Unterschiede zu dem “nur” rollfähigen Modell waren minimal.
An der motorisierten Gleisstopfmschine habe ich natürlich mehr Spaß, als an der zuerst gebauten die “nur” rollfähig ist.

Ein Video ist hier natürlich Pflicht, um den Werdegang und die Laufeigenschaften des Modells aufzuzeigen:


Hier ein Video der Vorbildmaschine bei der Arbeit:

Reetdachkate in 1:160, Spur N

Auf Wunsch von Carsten aus Hamburg hatte ich die Ratekauer Fachwerk-Kate des Dorfmuseums zusätzlich für die Spur N umgesetzt.
Die Bilder seiner Bauabschnitte zeige ich mit seiner freundlichen Genehmigung :


Er hat dem Modell eine etwas andere Farbgebung gegeben, das Reetdach ist mit Woodland Turf bearbeitet (hier will er ggf. noch etwas mit dem Pinsel in Richtung eines helleren Braungraus abtönen) und das Fachwerk ist ausgemalt, nicht mit Microfurnier ausgelegt. Da die Wände und das Fachwerk bereits im noch planen, ungefalteten Bausatz bemalt und sie erst dann hochgeklappt wurden, sind die Ecken verklebt, nicht gelötet. Letzteres wäre im Nachhinein sicher besser gewesen, da dann die durchgeätzten Stellen der Biegekanten geschlossen wären, die will er noch mit dünnem Seidenpapier überkleben und farblich anpassen, damit man es nicht mehr sieht.

Ich finde ihm ist der Bausatz ausgesprochen gut gelungen!

Eigenbau Gleisstopfmaschine

Ich mag Gleisbauzüge.
Schon lange habe ich neidisch auf die größeren Spurweiten geschaut bei denen Fahrzeuge aus dem Gleisbaubereich angeboten wurden. In einem Forum sah ich dann Fotos von einem Eigenbau aus Papier. Ja klar, das war die Idee.
Papier ist nicht so mein Ding, also erstellte ich eine Zeichnung für den Ätzer um aus Neusilber meine eigene Gleisstopfmaschine fertigen zu können.
Anhand von Zeichnungen, Vorbildfotos und Modellen aus anderen Spurweiten zeichnete ich mit dem CAD Programm die Vorlage um zwei Wochen später das geätzte Blech in den Händen halten zu können.
Der Baubeginn ist immer der aufregendste Moment, da erst hier sichtbar wird ob die Gedanken zur Umsetzung für den Eigenbau alle aufgehen.
Eine Anleitung gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht, teilweise teste ich erst in diesem Moment heraus welche Herangehensweise für den Zusammenbau die optimale ist.
Geht etwas gar nicht, muss neu gezeichnet und der Bau vorne begonnen werden.
Bei der Gleisbaumaschine hatte ich im Bereich der Gleisbearbeitungswerkzeuge gepatzt und musste den Ätzer noch mal an die Arbeit schicken.

Am Anfang ist das Blech …
… das nur in Form gebracht und verlötet werden muss.
Das war bei diesem Bausatz schon etwas anspruchsvoller, da immer ein Blech einer anderen Baugruppe im Weg stand.
Mit Geduld und Spucke war das ein lösbares Problem …
… sodass bald ein stabiler Korpus vor mir auf dem Testgleis stand.
Die Proportionen stimmen und das weiterarbeiten macht dann besonders viel Spaß.
Ich finde es ohnehin äußerst reizvoll Messing- oder Neusilberbausätze zusammen zu bauen.
Am Ende hat man aus einem wertigen Material ein stabiles Produkt in den Händen.
Nach dem Lackieren und aufsetzen diverser markanter Details, wie die Abgasanlage, Hydraulikschläuche, Lampen und einiges mehr kommt das Modell langsam seinem endgültigen Aussehen näher.
Bis nach dem Aufkleben der Nassschiebebilder und dem Einsetzen der Fenster der Bausatz fertig ist.
Für die Rollfähigkeit sorgen Rokuhan Shortys.
Unverändert ist die Maschine nur auf der Geraden rollfähig. Für Kurvengängigkeit müssen die Aufstiege des kurzen Führerhauses gekürzt oder etwas zur Seite gebogen werden.

Das ist ein schnuckeliger Bausatz geworden über den ich mich besonders freue.

Durch Bastelralle bin ich an einen sehr kleinen Motor gekommen, mit dessen Hilfe ich einen stark gekürzten Shorty motorisieren konnte und die Gleisstopfmaschine dadurch selber selber fahrfähig geworden ist.
Das war von vornherein mein Ziel und ich werde zu einem Späteren Zeitpunkt über die Vorgehensweise berichten.

Straßenbahn V7E

Baubericht meiner Straßenbahn:

Schon 2016 habe ich die Zeichnung für die Hamburger Straßenbahn V7E fertig gemacht und sie mir ätzen lassen.
Da ich keine Idee hatte, wie das Dach zu realisieren sei, lagen die Bausätze bis Ende 2020 in der Schublade.
Doch es haben sich bei mir mit der CNC-Fräse neue Fertigungsmöglichkeiten aufgetan. Als erstes 3D-Projekt konstruierte ich das Dach für die Straßenbahn. Bisher hatte ich “nur” in 2,5D gefräst.

Der Korpus besteht aus 0,2mm Messing und sieht nach dem Verlöten von der Türseite so aus. Die Rückseite ist recht schlicht. Für die nächste Version werde ich wohl Neusilber als Material wählen.
Nachdem ich den Korpus im Verdünnerbad entfettet habe, kommt als erste Schicht ein Primer auf das Gehäuse. Im nächsten Schritt lackiere ich alles in Elfenbein. Nach ausreichender Trocknungszeit klebe ich dann ab und lackiere die roten Flächen.
Aus einem 3mm dicken Kunststoff fräse ich mit einem 1mm Fräser die Struktur des Dachaufbaus heraus. Die Umdrehung des Fräsers war zu hoch, daher die Fransen an den Kanten. Bei niedriger Drehzahl bleibt das aus.
Die beiden Dächer für Trieb- und Beiwagen nach dem Fräsen. Die Türen sind lackiert und eingesetzt.
Das Innenleben der Wagen wartet auf den Einbau. Die Bohrungen für die Drehgestellaufnahme setze ich inzwischen auch mit dem Fräser. Die Rückenlehnen der Sitze habe ich in der nächsten Version dünner gezeichnet.
Die Befestigungszapfen für die Drehgestelle und eine Bodenplatte mit vorbereiteten Bohrungen.
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Das System habe ich noch einmal angepasst und verbessert.
Hier sind sie bereits verklebt. Die Drehgestelle des Shortys lassen sich hier einfach einschrauben.
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Beim Bausatz befindet sich das neue System für die Drehgestellaufnahme.

Das fertige Ensemble auf der Strecke. Dem Beiwagen fehlt noch die Verglasung und der Rollenstromabnehmer beim Triebwagen.

Trotz der geringen Größe des Triebwagens ist es mir gelungen ihn zu motorisieren:

Durch eine falsche Einbaulage des Motors lag das Gehäuse zu hoch, das habe ich dann noch ändern müssen, hier zu sehen, dazu noch die Premiere mit Beiwagen im Schlepp:

 

 

 

 

 

 

 


Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass ich diese Straßenbahn nach einer kleinen Einweisung schon selber gefahren bin.
Nicht in Hamburg, aber am Schönberger Strand bei Kiel beim VVM Hamburg, die dort einen Standort haben. Ein Besuch dort lohnt sich immer!

 

 

 

Hier eine schöne Seite mit den Vorbildern: Hamburger Fuhrparklisten

Ein Video aus 2018 Dänemark, Museumsfahrten in Top Qualität

Gravita in 1/220

Im Gegensatz zu den meisten Modellbahnern, die in der Vergangenheit schwelgen, begeistern mich eher moderne, starke  Loks.
Wenn sie dann noch aus Kiel kommen um so mehr.

So entstand irgendwann der Wunsch, eine fahrende Gravita auf der Anlage zu haben.

Meinen ersten geätzten Bausatz hatte ich schon 2018 fertig. Um die Lok motorisieren zu können, hatte ich den kompletten Bausatz vergrößert. Das hatte zur Folge, dass die Lok zu breit und vieeeel zu lang wurde.

Daher galt es das zu verbessern. Ein Problem bestand darin, dass sich die kurze Haube zur Kabine hin verjüngt und dass sehr kleine Flächen gebogen werden mussten.
War der erste Entwurf noch aus 0,2mm Messing, brachte der Wechsel auf 0,1mm Neusilber die Lösung.
Sehr kleine Flächen konnten gekantet werden, ohne alles zu verbiegen. Wichtig war mir, dass die Kühlergitter der langen Haube nicht angedeutet, sondern wirklich durchbrochen waren, weil das der Optik einen sehr großen Zugewinn bringt.

Zur Motorisierung hatte ich mir den Shorty von Rokuhan® ausgesucht. Ohne Veränderung viel zu breit, aber mit Modifikationen einsetzbar und deutlich kleiner als die Märklin®-Chassis mit Ausnahme der V36, die ich dafür aber nicht opfern wollte. Dazu kommt, dass die Shortys zu einem wirklich fairen Preis um die 20€ erhältlich sind.

Auf dem Bild links kann man meine beiden Versionen der Gravita gut miteinander vergleichen.
Eine V100 darf für diese Gegenüberstellung natürlich nicht fehlen. Gut zu erkennen, dass meine aktuelle Version der Gravita deutlich kleiner geworden ist. Mit Ausnahme der Hauben, die ich breiter gelassen habe, um einen Shorty darin zu verstecken.

Als wichtiges Detail habe ich das Lüftergitter auf der Oberseite wirklich durchbrochen, sodass man den Propeller des Lüfters sehen kann, und das Kühlergitter an den Seiten lässt einen Durchblick auf den Motor zu.

Die Fahreigenschaften des Shortys habe ich noch durch einen Widerstand beeinflusst. Ohne den würde die Lok in Überschallgeschwindigkeit über die Anlage rasen. Ich habe in der Version 2.0  100 Ohm verwendet, bei der Version 1.0 waren es noch 360 Ohm.

In dem folgenden Video kann man sehen, wie die Geschwindigkeit mit 100 Ohm Widerstand beim Shorty im Vergleich zur V100 ausfällt.

Vorbildmaße
Wikipedia:

LüP 15.720 mm
Breite 3.075 mm
Höhe 4.273 mm

Gravita
Maße umgerechnet auf Z:

LüP    71,5mm
Breite  14,0 mm
Höhe   19,42 mm

am Bausatz gemessen
Version 2.1:

LüP 73,5 mm
Breite 14,5 mm
Höhe   21,0 mm

Hier kann man erkennen, dass das Modell etwas zu viel auf das Maßband bringt.
Die Endmaße sind allerdings auch etwas abhängig von der Verarbeitung.


Dazu im Vergleich die Maße der V100 von Märklin®:

Vorbildmaße:
Wikipedia:
LüP 12.100 / 12.300
Breite 3.115
Höhe 3.990
V100
Maße umgerechnet auf Z:
LüP 55,00 / 55,91
Breite 14,16
Höhe 18,14
Märklin® Modell
Gemessen:
LüP 59,89
Breite 14,85
Höhe 21,69

Vom Sockel gehauen

Bei der Ausgestaltung der Vereinsmodule wollte ich nicht auf den Aufbau von Oberleitungsmasten verzichten.
Dafür Eigenbau-Masten zu verwenden, war mir zu aufwändig und zu riskant, da, wenn die Module in anderer Hand sind, damit nicht so rücksichtsvoll umgegangen wird, wie mit den eigenen Modulen.
Daher fand ich es hier sinnvoll, die Serienmasten von Märklin® zu verwenden.
Deren Nachteile liegen in meinen Augen, neben der Optik, in der Mastbefestigung, weil man die Metallzungen mit Mastaufnahme schon beim Verlegen der Gleise unterklipsen muss.
Der Vorteil der Serienmasten liegt in deren einfachen Verfügbarkeit, und den unkomplizierten Austausch, wenn z.B. ein Mast beschädigt ist.

Mir kam die Idee, für Serienmasten einen neuen Mastfuß anzufertigen, der eine nachträgliche Montage erlaubt.

Gefertigt aus Messing ist er stabil, und man kann ihn nach dem Verlegen der Gleise installieren. Das macht das Anbringen deutlich einfacher. Die Montage des Mastes geschieht, wie beim Original, durch das Einschieben in den Mastfuß.
Das Format habe ich so gewählt, dass es wie ein großes Betonfundament wirkt. Die Optik profitiert dann noch einmal, wenn man am Serienmast den Kunststoffschnipsel am hinteren Sockelende mit einem Klingenmesser sauber abtrennt.

Da wir im Verein ohne echten Oberleitungsbetrieb fahren, haben wir die Masten alle etwas höher gesetzt. Das ist mit der 4mm-Variante des Sockels möglich. Aber auch zum Ausgleich von verschieden Höhen am Gleisbett kann man ihn gut verwenden.

Außerdem bekommt man so die Möglichkeit, an Bettungsgleisen von Rokuhan® oder MIRCO-TRAINS® die Märklin Oberleitungsmasten einzusetzen.
Die 2mm-Version ermöglicht es auch an Peco®-Gleisen und an denen diverser Kleinserienhersteller die Märklin®-Masten zu platzieren.

Links die 2mm-Version zur direkten Montage auf der Anlagenplatte oder der Korkunterlage in Gleishöhe.

Rechts die 4mm-Version zur Montage unterhalb des Gleisniveaus im Schotterbett oder zur höheren Montage des Fahrdrahtes.

 

Diese kleine Innovation habe ich hier auch für andere verfügbar gemacht.