Schon 2016 habe ich die Zeichnung für die Hamburger Straßenbahn V7E fertig gemacht und sie mir ätzen lassen.
Da ich keine Idee hatte, wie das Dach zu realisieren sei, lagen die Bausätze bis Ende 2020 in der Schublade.
Doch es haben sich bei mir mit der CNC-Fräse neue Fertigungsmöglichkeiten aufgetan. Als erstes 3D-Projekt konstruierte ich das Dach für die Straßenbahn. Bisher hatte ich “nur” in 2,5D gefräst.
Der Korpus besteht aus 0,2mm Messing und sieht nach dem Verlöten von der Türseite so aus.
Die Rückseite ist recht schlicht. Für die nächste Version werde ich wohl Neusilber als Material wählen.
Nachdem ich den Korpus im Verdünnerbad entfettet habe, kommt als erste Schicht ein Primer auf das Gehäuse.
Im nächsten Schritt lackiere ich alles in Elfenbein. Nach ausreichender Trocknungszeit klebe ich dann ab und lackiere die roten Flächen.
Aus einem 3mm dicken Kunststoff fräse ich mit einem 1mm Fräser die Struktur des Dachaufbaus heraus.
Die Umdrehung des Fräsers war zu hoch, daher die Fransen an den Kanten. Bei niedriger Drehzahl bleibt das aus.
Die beiden Dächer für Trieb- und Beiwagen nach dem Fräsen.
Die Türen sind lackiert und eingesetzt.
Das Innenleben der Wagen wartet auf den Einbau. Die Bohrungen für die Drehgestellaufnahme setze ich inzwischen auch mit dem Fräser. Die Rückenlehnen der Sitze habe ich in der nächsten Version dünner gezeichnet.
Die Befestigungszapfen für die Drehgestelle und eine Bodenplatte mit vorbereiteten Bohrungen.
Hier sind sie bereits verklebt. Die Drehgestelle des Shortys lassen sich hier einfach einschrauben.
Das fertige Ensemble auf der Strecke. Dem Beiwagen fehlt noch die Verglasung und der Rollenstromabnehmer beim Triebwagen.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass ich diese Straßenbahn nach einer kleinen Einweisung schon selber gefahren bin.
Nicht in Hamburg, aber am Schönberger Strand bei Kiel beim VVM Hamburg, die dort einen Standort haben. Ein Besuch dort lohnt sich immer!
Im Gegensatz zu den meisten Modellbahnern, die in der Vergangenheit schwelgen, begeistern mich eher moderne, starke Loks.
Wenn sie dann noch aus Kiel kommen um so mehr.
So entstand irgendwann der Wunsch, eine fahrende Gravita auf der Anlage zu haben.
Meinen ersten geätzten Bausatz hatte ich schon 2018 fertig. Um die Lok motorisieren zu können, hatte ich den kompletten Bausatz vergrößert. Das hatte zur Folge, dass die Lok zu breit und vieeeel zu lang wurde.
Daher galt es das zu verbessern. Ein Problem bestand darin, dass sich die kurze Haube zur Kabine hin verjüngt und dass sehr kleine Flächen gebogen werden mussten.
War der erste Entwurf noch aus 0,2mm Messing, brachte der Wechsel auf 0,1mm Neusilber die Lösung.
Sehr kleine Flächen konnten gekantet werden, ohne alles zu verbiegen. Wichtig war mir, dass die Kühlergitter der langen Haube nicht angedeutet, sondern wirklich durchbrochen waren, weil das der Optik einen sehr großen Zugewinn bringt.
Zur Motorisierung hatte ich mir den Shorty von Rokuhan® ausgesucht. Ohne Veränderung viel zu breit, aber mit Modifikationen einsetzbar und deutlich kleiner als die Märklin®-Chassis mit Ausnahme der V36, die ich dafür aber nicht opfern wollte. Dazu kommt, dass die Shortys zu einem wirklich fairen Preis um die 20€ erhältlich sind.
Auf dem Bild links kann man meine beiden Versionen der Gravita gut miteinander vergleichen.
Eine V100 darf für diese Gegenüberstellung natürlich nicht fehlen. Gut zu erkennen, dass meine aktuelle Version der Gravita deutlich kleiner geworden ist. Mit Ausnahme der Hauben, die ich breiter gelassen habe, um einen Shorty darin zu verstecken.
Als wichtiges Detail habe ich das Lüftergitter auf der Oberseite wirklich durchbrochen, sodass man den Propeller des Lüfters sehen kann, und das Kühlergitter an den Seiten lässt einen Durchblick auf den Motor zu.
Die Fahreigenschaften des Shortys habe ich noch durch einen Widerstand beeinflusst. Ohne den würde die Lok in Überschallgeschwindigkeit über die Anlage rasen. Ich habe in der Version 2.0 100 Ohm verwendet, bei der Version 1.0 waren es noch 360 Ohm.
In dem folgenden Video kann man sehen, wie die Geschwindigkeit mit 100 Ohm Widerstand beim Shorty im Vergleich zur V100 ausfällt.
Bei der Ausgestaltung der Vereinsmodule wollte ich nicht auf den Aufbau von Oberleitungsmasten verzichten.
Dafür Eigenbau-Masten zu verwenden, war mir zu aufwändig und zu riskant, da, wenn die Module in anderer Hand sind, damit nicht so rücksichtsvoll umgegangen wird, wie mit den eigenen Modulen.
Daher fand ich es hier sinnvoll, die Serienmasten von Märklin® zu verwenden.
Deren Nachteile liegen in meinen Augen, neben der Optik, in der Mastbefestigung, weil man die Metallzungen mit Mastaufnahme schon beim Verlegen der Gleise unterklipsen muss.
Der Vorteil der Serienmasten liegt in deren einfachen Verfügbarkeit, und den unkomplizierten Austausch, wenn z.B. ein Mast beschädigt ist.
Mir kam die Idee, für Serienmasten einen neuen Mastfuß anzufertigen, der eine nachträgliche Montage erlaubt.
Gefertigt aus Messing ist er stabil, und man kann ihn nach dem Verlegen der Gleise installieren. Das macht das Anbringen deutlich einfacher. Die Montage des Mastes geschieht, wie beim Original, durch das Einschieben in den Mastfuß.
Das Format habe ich so gewählt, dass es wie ein großes Betonfundament wirkt. Die Optik profitiert dann noch einmal, wenn man am Serienmast den Kunststoffschnipsel am hinteren Sockelende mit einem Klingenmesser sauber abtrennt.
Da wir im Verein ohne echten Oberleitungsbetrieb fahren, haben wir die Masten alle etwas höher gesetzt. Das ist mit der 4mm-Variante des Sockels möglich. Aber auch zum Ausgleich von verschieden Höhen am Gleisbett kann man ihn gut verwenden.
Außerdem bekommt man so die Möglichkeit, an Bettungsgleisen von Rokuhan® oder MIRCO-TRAINS® die Märklin Oberleitungsmasten einzusetzen.
Die 2mm-Version ermöglicht es auch an Peco®-Gleisen und an denen diverser Kleinserienhersteller die Märklin®-Masten zu platzieren.
Links die 2mm-Version zur direkten Montage auf der Anlagenplatte oder der Korkunterlage in Gleishöhe.
Rechts die 4mm-Version zur Montage unterhalb des Gleisniveaus im Schotterbett oder zur höheren Montage des Fahrdrahtes.
Diese kleine Innovation habe ichhierauch für andere verfügbar gemacht.
2014 hatte ich nicht so viel Zeit für die MoBa, da sich privat vieles geändert hatte. Trotzdem konnte ich nebenbei an kleineren Projekten basteln. So lötete ich diverse Bausätze zusammen die Peter Behnke sehr günstig über eine Auktionsplattform vertreibt.
Ich habe extra eine Rubrik erstellt um Hilfesuchenden die Möglichkeit zu bieten sich bei dem Bau dieser Modelle an meiner Anleitung zu orientieren.
Jetzt sind alle Berichte zu erreichen : Foto-Bauanleitung des “NIEMAG Gleisjochkrans” online (19.01.15) Foto-Bauanleitung des “EDK 80” online (18.01.15) Foto-Bauanleitung des “Dier I” online (16.01.15) Foto-Bauanleitung des Schienen LKW”VOMAG” online (16.01.15)
Allen Bausätzen ist gemein, dass sie ohne Bauanleitung geliefert werden. So hat man teilweise den Eindruck an einem Puzzle zu sitzen, denn die Teile müssen passend zusammengesucht werden. Das ist je nach Bausatz mehr oder weniger schwierig. Das Verlöten gestaltet sich in jedem Fall nicht einfach, das Material ist nur 0,1mm stark und alle Teile sind extrem filigran. Alles in allem eine kleine Herausforderung. Bei Erfolg überzeugt das Ergebnis aber in jedem Fall. Ich habe mich beim Zusammenbau für das Löten entschieden. Nur Teile, die ich nach dem Lackieren zusammenbaue, werden geklebt.
Die Arbeit mit den Bausätzen macht süchtig, ich habe oben nur eine kleine Auswahl eingestellt. Weitere sind schon fertig oder warten noch auf den Lack oder den kompletten Zusammenbau. Ich kann jedem, der Lust am Basteln hat, nur empfehlen sich an einem der Bausätze zu versuchen. Aufgrund des niedrigen Preises ist es auch kein Beinbruch, wenn man einen Bausatz verhunzen sollte.
28. November 2014
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