Von der Schwartau über die Trave an die Fils
Am Donnerstag dem 17. September 2015 war es wieder soweit. Es ging nach Göppingen zu den Märklintagen.
In Lübeck sammelte ich Jan und in Bad Oldesloe Kim ein.
Gemütlich fuhren wir Richtung Süden. Nach einigen P-Stopps, in denen Jan diverse WCs vermessen und anschließend gemappt hat, kamen wir in Göppingen an. Immerhin sind auf der A7 von Hamburg nach Aalen alle Funkmasten, Flugplätze und Toiletten sauber bei Open Streetmap eingetragen worden. 😈
Gegen 21:00Uhr schlugen wir dann in der Paradiesgasse auf. Große Enttäuschung, der “Laden” war leer und blieb es bis zum Schluss.
Freitag
Märklin-Museum
Hier ist natürlich immer der erste Pflichttermin. In der Hoffnung auf ein Schnäppchen stürmten wir sofort das große Zelt vor dem Museum. Vor zwei Jahren gab es hier wenig zu ergattern. Das war dieses Mal anders.
Diverse Zugpackungen, Waggons und Bausätze warteten darauf, mitgenommen zu werden. Ich habe mich für eine BR38 entschieden, die mit 149,95€ zu Buche schlug. Kim und Jan ließen auch einige Leckereien in ihren Besitz übergehen.
In der Museumsfundgrube sah es deutlich besser aus als in den Vorjahren. Die Vitrinen waren randvoll. Erneut schlugen wir zu.
Via Smartphone wurden vorher noch schnell die aktuellen Marktpreise abgecheckt. Kim und Jan haben hier schon fast ihr Budget auf den Kopf gehauen. Mit dem Shuttle ging es dann zu … >
… Leonard Weiss
Wie immer, standen hier diverse Waggons und Loks auf den Gleisen zur Ansicht bereit.
Man konnte sich Münzen prägen lassen und Modellbauanlagen ansehen. Im Außenbereich war in diesem Jahr nicht sehr viel aufgebaut: Termitschweißen wie vor zwei Jahren und Futterplätze für hungrige Besucher.
Werfthalle
Z-Convention
In einem kleinen Seitenraum, organisiert von den ZFI, waren diverse Anlagen, Module und Dioramen sowie einige Kleinserienhersteller zu sehen. Der Raum war immer voll, was bei der Größe nicht sonderlich ungewöhnlich war, aber für das Interesse an unserer kleinen Spur sprach.
In einem anderen Seitenbereich waren, wie in den Vorjahren, Götz Guddas mit seiner Anlage und der Händlerbereich für die Spur Z untergebracht.
Das waren CreativModellbauKlingenhöfer (CMK), Modellbahn Scholz, Aspenmodel/Bahls, Rolfs Lädchen und Aurelius Maier.
Küpper Ladegut
Helmut Küpper und Frau, die feste Größe in der Spur Z, waren wieder mit einigen Ladegut-Neuheiten vor Ort.
Darunter ein Einsatz für den aktuellen Museumswagen in verschiedenen Varianten. Eine super Idee, denn auch ich hatte mir wegen des tollen Baggers, schon den dritten Satz gegönnt. Durch den Ladegut-Ersatz müssen jetzt nicht mehr alle Waggons mit der selben Ladung fahren.
Freudenreich
hatte Neuigkeiten im Gepäck, die in seiner Vitrine zu sehen waren, wie da wären: die schwedische Schneepfluglok TC und ein offener Vierachser Typ Eanos.
Die originale Lok wird in den schneereichen Monaten vorn mit einem großen Schneepflug versehen. Außerhalb der Schneeräumperioden fährt die Lok ohne Front-Schneepflug im Bauzug und Nahgüterzugdienst. Gefertigt, wie immer, in 1a typischer Freudenreich-Qualität!
Heckl
war auch fleißig und hatte seinen Kleinviehwagen mit Bremserhaus in ausreichender Zahl verfügbar dabei. Außerdem hatte er auch eine Neuigkeit im Gepäck, siehe Foto unten.
Märklin
stellte in einer Vitrine Handmuster und fertige Neuigkeiten aus.
- Den Hamburger Bahnhof Dammtor als Kartonmodell (bereits verfügbar)
- Das doppelte Lottchen, sprich V36 (Verfügbarkeit noch nicht in Sicht)
- Das Güterwagenset Schiffsausrüstung (bereits verfügbar)
- Einen SVT 137, den es als Jubiläumsmodell anlässlich der Wiedervereinigung gibt (Dezember)
- Verteilte an einem Stand das Insidergeschenk (Putzschwamm mit Motiv: ET 403 Airport Express)
- uvm
Noch/Rokuhan
Hier war das Gleismaterial zum Kaufen verfügbar, und es gab in einer Vitrine eine kleine Präsentation einiger weniger Fahrzeuge. Gefreut hätte ich mich, wenn die im November erhältliche E 181 zu sehen gewesen wäre.
Preiser
Hier konnte man sehen, wie ein Bildhauer aus einem Wachsklumpen live die Dame, die Modell saß, abbildete.
Dieser Vorgang wird nicht digital vorgenommen, weil dann beim Verkleinern Hinterschnitte und andere Details verloren gingen, auf die der Künstler schon während des Schnitzens Rücksicht nimmt.
Im November soll es wieder die 160 unbemalten Figuren geben, sonst aber keine Neuigkeiten in Z.
Heki
Grund meines Besuchs war der Begraser, der hier auf dem Stand vorgestellt wurde.
Es gibt ihn in zwei Varianten: 14KV und 20KV, wobei ersterer ausreichend sein soll und wesentlich erschwinglicher ist.
Von der Bauart gefällt er mir gut, da nicht, wie z.B. bei Noch, beim Faserwechsel irgendwo geschraubt werden muss.
Einfach ausschütten und neu befüllen, ist hier die Devise.
Linton
bietet Transportsysteme und Lokliegen an.
Leider waren die Liegen bereits am Freitag alle ausverkauft.
Man hatte sich nach bestehenden Erfahrungswerten für drei Tage mit Material eingedeckt und war überrascht, dass alles so schnell über den Ladentisch ging.
Mo-Miniatur
Hier wurde man gewohnt “freundlich” 😉 bedient. Es soll im Dezember einen neuen Bus und einige Trecker geben. Aufgrund der tollen Qualität dieses Herstellers würde das eine echte Bereicherung bedeuten.
Alan
Die neue Modellbahnsteuerung wurde auf dem Stand von Busch demonstriert. Ist noch in der Entwicklung, hat mir aber soweit klasse gefallen. Wenn alle Versprechen eingelöst werden, ergibt das ein Digitalsystem, mit dem es möglich ist, auf einer Anlage analog und digital zu fahren, wobei im Analogbetrieb die Vorteile des digitalen Fahreinsatzes erhalten blieben. Vorteile sind z.B. Langsamfahrstrecken, Anfahr- und Bremsverzögerung, Haltepunkte usw.
Das ist ein interessantes Konzept. Somit wäre es praktikabel, alle alten analogen Z-Loks ohne Umbau weiter zu benutzen, mit den Vorteilen der Digitaltechnik. Dazu sind alle Geräte, die über WLan verfügen, ohne weitere Softwareinstallation in der Lage, als Steuereinheit verwendet zu werden, Smartphone, Tablet oder PC. Das macht Spaß. Jeder Gast zu Hause oder auf einer Messe könnte ohne große Umstände, mal eben die Steuerung zu übernehmen. Das System soll im November auf den Markt kommen. Ich bin gespannt, ob die das schaffen. In meinen Augen waren noch reichlich Baustellen vorhanden, wenn die abgearbeitet wurden, wäre es für mich vorstellbar, den Start in die digitale Welt zu wagen.
Freundlicherweise ermöglichte es mir Herr Gaugler, mein 7″ Tablet mit dem System zu verbinden. Aber mein preiswertes Gerät tat sich schwer, die Grafik optimal darzustellen. Funktionierte aber sofort, und ich konnte die Steuerung der beiden Loks übernehmen.
Ich werde dieses vielversprechende System im Auge behalten!
Paradies
Hier war es heute nicht ganz so leer, aber ab 22:00Uhr konnten die meisten ihre Augen nicht mehr offen halten und gingen.
Viele der bekannten Gesichter hier aus der Region fehlten leider, für einige nette kurze Gespräche hat es gereicht. Wir kamen auch wieder ungewohnt früh ins Bett. Das war in den Jahren 2011 und früher anders. Es unterliegt halt alles dem Wandel.
Hotel
Als ich dann schon im Bett lag, das Licht aus, klopfte es an der Tür. Jan und Kim waren an ihren Einkäufen komische Dinge aufgefallen. Ich musste zu ihnen rüber. Die beiden hatten noch den Testkreis aufgebaut und testeten die Neukäufe 😯 . Hier kamen wir dann dem Fehler der eiernden Doppelstockwagen auf die Spur. Eine Achse war defekt. Der Pantograf an der 143 ließ sich richten, dass er wieder einrastet. Meine BR38 fuhr langsam ihre Runden, und ich erfreute mich an der detaillierten Steuerung.
Samstag
Museum
Die erste Station war wieder das Museum. Hier konnten wir die Kleinigkeiten gleich reklamieren und die Schätze in der Spur Z erneut sichten. Anders als in den ganzen vergangenen Jahren wurden jetzt die Regale mit den Schnäppchen nachgefüllt. Das verleitete uns gleich zu einigen Nachkäufen.
Bahnhof
Hier hielten wir uns den ganzen Vormittag auf, um uns die Vorbilder genauer anzusehen.
Wie in den Vorjahren wurde der große Bahnhof bestens ausgelastet, und es war immer was los.
Viele Dampfloks und andere ältere Lokschätze wurden gezeigt, an jedem Veranstaltungstag gab es Sonderfahrten. Die BR 75, die auf den Fotos unten zu sehen ist, fuhr nach Plochingen.
Werfthalle
Hatte ich gestern alle Stationen angelaufen, in denen es etwas für die Spur Z gab, ging ich heute noch einmal systematisch alle Stände ab.
Genauso tat ich es in den Zelten auf der anderen Seite des Platzes.
Paradies
Endlich mal was los, wenn auch erneut nicht so lange, wie in den Vorjahren. Zum Glück war der Stammtisch Springe auch hier, und es konnte prima gefachsimpelt und geklönt werden.
Ich war mit Aki schon auf der Ausstellung wegen eines Begrasers unterwegs, so konnten wir das Thema noch einmal in Ruhe aufnehmen, und ich konnte von seinen Erfahrungen profitieren.
Die Bayern, wieder in Bad Boll im Hotel untergebracht, hatten die ganzen Tage wenig Lust, sich zu zeigen. Da dann noch einige Besucher der Z-Gemeinschaft dorthin fuhren, war das Paradies in diesem Jahr deutlich schlechter besucht. Die Abende gingen für meinen Geschmack zu früh zu Ende.
EWS-Arena
Diesen, seit langem erstmals wieder genutzten Veranstaltungsort, habe ich ausgelassen, da hier ausschließlich LGB ihren Raum gefunden hatte.
Sonntag
Nach einem erneuten Museumsbesuch, dieses Mal ohne Einkäufe, ging es entspannt auf die ca 750km lange Heimreise.
Ein realer Verbrauch für den Hin- und Rückweg von 3,63 l/100km für das voll beladene Auto ist OK, oder?
Fazit:
Ob ich in zwei Jahren wieder den weiten Weg auf mich nehme, kann ich noch nicht so genau sagen. Aber das Prädikat eines Supertreffens kann die Veranstaltung in meinen Augen nicht mehr recht halten. Das liegt für mich auch daran, dass sich die Gemeinschaft abends nicht mehr so ausgiebig trifft, wie zu Zeiten meiner ersten Besuche. Die von Märklin eingerichtete Z-Convention, die von den ZFI ausgerichtet wird, ist eine tolle Sache. Sie ist für meinen Geschmack zu sehr “Bayern Stammtisch”, auch wenn einige Anlagen aus dem Ausland (Italien, Österreich, Schleswig-Holstein 😈 ) gezeigt werden.
Das Treffen aus einem anderen Blickwinkel beschrieben, ist hier zu finden: http://blog.tappenbeck.net