PWM Regler im Eigenbau

Achtung, wer in der Spur Z die neuen Glockenankermotoren fährt, kann hier aufhören zu lesen.
Weder der Jörger Regler noch dieser PWM Bausatz machen sich besonders gut mit der neuen Motorengeneration!

Elektronik Löten für Dummies  😉

Elektronikbasteleien setzen immer voraus, dass gutes Material vorhanden ist.
Zeitweise gibt es aber Lösungen von Bastlern aus unseren Reihen, die andere Möglichkeiten haben als man selbst. Das betrifft das Werkzeug wie auch das Wissen um einige Dinge.
Ein so ein guter Bastler in Sachen Elektronik ist Peter Engels.
Ihm möchte ich hier auch für die Hilfe bei meinem ersten Reglerbau danken. Leider gibt es  seine eigene Homepage mit Originaldaten der Reglerbauanleitungen nicht mehr.

Wie jeder weiß, sind die Märklin Trafos nicht des Pudels Kern. Gerade da wo es wichtig ist, patzen sie. „Das wäre?“ fragt mancher Leser nun. Da fallen mir spontan die Langsamfahreigenschaften ein.
Fährt man noch nicht digital, so bieten sich hier die Regler von Herrn Jörger, die fertig montiert sind oder der Bausatz von Peter Engels an.

Die beiden Regler unterscheiden sich im Betrieb in folgenden Punkten:

System:
Jörger Regler
Regler von P. Engels
benötigte Spannung :
16V Gleichspannung stabilisiert
10V Wechselsp. vom M. Trafo, Lichtanschluss
Lastregelung :
Ja
nein
Betriebsanzeige :
Ja / LED
nein
Fehlermeldung :
Ja / obige LED blinkt
nein
mehrere Loks :
nein
ja
Anfahr- und Bremsverzögerung :
ja
nein
sehr gute
Langsamfahreigenschaften:
JA !!!
JA !!!

Anmerkung Januar 2021: Ich beide Regler noch nicht mit den Glockenankermotoren der neuen Lokgeneration getestet und kann nichts zu deren Regelverhalten sagen.
Fast nichts :-), das doppelte Lottchen (V36) mag der Jörger Regler schon mal nicht, der erkennt da dann einen Kurzschluss und ist bockig.

 

Will man nun die oben angesprochenen Langsamfahreigenschaften ändern, kauft man sich also den Regler von Herrn Jörger und legt los.

Oder man sucht sich die Teile von dem Regler des Herrn Engels zusammen, lötet alles richtig zusammen und kann starten. Ja, aber wie?

Ist doch klar, so wie er es auf dem Schaltplan gezeichnet hat.

Nun da gibt es auch wieder einige Lösungen:

 

Der Chaot lötet alles fliegend. Will heißen, die Bauteile direkt aneinander. Wehe da steckt ein Fehler in der Schaltung, oder es geht was kaputt.

Der gute Hobbybastler kauft sich eine Lochplatine, bestückt sie und verlötet alles. Das ist für den Gelegenheitsbastler schon mühselig, da von unten nun die Verbindungen der Bauteile richtig hergestellt werden müssen. Der Plan zeigt aber alles von oben.

Der Profi ätzt sich eine Platine und bedruckt sie von oben mit der Bestückung und von unten mit dem Layout der Lötverbindungen.

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Steckbrett zum Testen von Schaltungen und Lochplatine

Schaltplan

Schaltplan und Kunststoffplatte

Platte

Platte mit dem Plan beklebt und bestückt

Rückseite

Rückseite mit spiegelbildlichem Layout beklebt und noch nicht gelötet

Bei fertigen Bausätzen ist man eh auf der Profiseite, da die Platine schon bedruckt geliefert wird. Was ist aber, wenn man eine Schaltung nachbauen will, die man im Internet gefunden hat, die zu komplex für eine fliegende Verdrahtung ist und einem auf der Lochplatine Schwierigkeiten mit dem Anschlusslayout von der Unterseite macht???

Da komme ich 😀

Wie das? … Auf die Idee kam ich mit einer Blinkschaltung, die schon hübsch layoutet im Netz auf mich wartete. Ich druckte sie 2 x aus. Einmal richtig für die Bestückung und einmal spiegelbildlich für die Anschlussbelegung. Da das so gut klappte, habe ich den Regler von Peter Engels dann in ein Rasterlayout gefasst und auch nach diesem Prinzip ausgedruckt. Damit geht dann beim Löten alles schnell von der Hand.

Da ich kein Platinenlayoutprogramm habe, zeichnete ich alles mit der Textverarbeitung.

Aus dem Entwurf auf kariertem Papier, …

…wurde dann ein Layout das gut zu nutzen ist.

 

 

 

 hier die Bestückungsseite der Platine  die Rückseite mit den „Leiterbahnen“ Hilfe für den Einbau der Teile

Wer nun Lust bekommen hat, den Regler vielleicht doch selbst nachzubauen, kann sich die Zeichnungen runterladen und ausdrucken.

Der Ausdruck sollte 60mm x 23mm groß sein. Das Ganze dann auf eine Lochplatine kleben oder wie ich es gemacht habe, einfach auf eine Kunststoffplatte. Dann habe ich mit dem Proxxon Minibohrer in die Punkte auf der Zeichnung 1mm große Löcher gebohrt, durch die dann im Anschluss die Bauteile gesteckt werden. Auf der Rückseite werden die „Beinchen“ leicht nach außen gebogen, damit die Bauteile beim Umdrehen der Platine nicht alle rausrieseln. Dann werden gemäß der Zeichnung die Verbindungen hergestellt.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass das große Poti, bzw. der große Regler (220KOhm) nicht fest auf der Platine verlötet werden sollte. Er ist dann schlecht in ein Gehäuse einzubauen. Am besten also an das Teil 2 Drähte löten und die dann mit der Platine verbinden. Zu beachten ist auch, dass die Kontakte an diesem Regler zwischen S und L gebrückt sind!

Das Ergebnis ist dann stabil in der Handhabung und übersichtlich, wenn man mal ein Problem hat.

So sieht das fertige Objekt der Begierde dann aus. Nun wird nur noch eine artgerechte Unterbringung benötigt und der Spielspaß kann beginnen.  Platte mit dem Plan beklebt und bestückt  Hier die Lötseite mit den verlöteten Anschlüssen.

Natürlich hafte ich nicht für das oben ge- und beschriebene. Jeder baut diesen Regler auf eigenes Risiko nach!

Ich kann aber berichten, dass eine 30 Jahre V218 drei Messetage klaglos mit der Spannung aus diesem Regler gelaufen ist. Da sind immerhin ca. 24 Std. Dauerbetrieb auf die Lok zugekommen. Das alte Schätzchen hat das aber mühelos gemeistert, trotz der diversen Kilometer die sie eh schon auf dem Buckel hatte.

Für nachbauwillige hier die Teileliste mit den Bestellnummern von Conrad:

Juli 2005

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