Straßenbau für das Z-Car-System

Da die Ratekau-Module mit motorisierten Fahrzeugen versehen werden sollen, ist natürlich Straßenbau angesagt.
Für den Aufbau meiner Car-System-Straße zog ich mehrere Möglichkeiten in Betracht:

  • Die Verwendung von fertigen Trassenbrettchen
  • Eine Papierstraße mit Magnetstreifen darunter
  • Den Magnetstreifen in einer gefrästen Nut verlegen

Obwohl die letzte Option die mit Abstand aufwändigste darstellt, habe ich mich dafür entschieden.
Da die Module auf Messen ausgestellt werden, und auch andere Vereinsmitglieder den Standbetrieb durchführen, kommt für mich nur die stabilste Variante in Frage.

Fräsaufsatz und Fräser

Für das Fräsen der Nut verwende ich einen Aufsatz der zum Ausfräsen von Fliesenfugen gedacht ist.
Mein MoBa-Vorbild Paddy hat sich den Aufsatz aus Polystyrolteilen selber gebaut.
Dazu hatte ich keine Lust.
Der Fräser ist genau so breit wie das Magnetband.

Fräser bei der Arbeit

Mit etwas Übung ziehe ich dann mit diesem Gerät meine Bahnen auf der Sperrholztrasse.
Die Tiefe der Nut wird durch den Aufsatz absolut gleichmäßig.
Wenn ich mit dem Fräser etwas aus der Spur gerate, fräse ich die Nut an dieser Stelle breiter, damit ich das Magnetband später gerade einlegen kann, und die Fahrzeuge keinen betrunkenen Fahrer simulieren 😈

Einlegen des Magnetbands

Der nun folgende Schritt ist der einfachste.
Das Magnetband wird in die Nut eingelegt.
Das von mir verwendete hat eine selbstklebende Seite, das hat den Vorteil, dass es sauber liegen bleibt und nicht in den Kurven in Schräglage gerät, oder sich wieder aufrollt.

Vorbereitung für das Anzeichnen

Jetzt wird es mühsam auf meinen Modulen 😎

Das sieht dann so aus …

Das Magnetband soll mit Gips genau in Straßenbreite überdeckt werden.
Damit mir dieser Vorgang sauber gelingt, muss erst die Straßenbreite festgelegt und dann auf das Trassenbrett übertragen werden.
Zum Anzeichnen der Straßenbreite nutze ich ein Kreppband, das ich in der korrekten Position aufklebe (links). Mit einem Bleistift fahre ich mehrfach über die Ränder. Dabei entsteht nach dem Abziehen des Krepps die genaue Kontur der Straße.

Verkleben der 1mm Holzleisten

Auf die so entstandenen Bleistiftlinien klebe ich 1 mm hohe Holzleisten. Die Breite ist egal, ich habe da genommen, was verfügbar war. Zum Verkleben haben ich wasserfesten Holzleim verwendet, damit sich die Leisten später nicht durch Feuchtigkeit ablösen können.

Alle Holzleisten sind aufgeklebt

Hier ist der Straßenrohbau im Überblick zu sehen.
Das Magnetband ist zweispurig verklebt, inklusive Eng- und Überholstellen. Holzleisten auf beiden Seiten bereiten den nächsten Arbeitsgang vor.

Der Gips ist aufgetragen

Den Gips, den ich schon beim Anmischen schwarz eingefärbt habe, kann man nun wunderbar mit einem breiten Spachtel zwischen diese beiden Holzleisten streichen.
Das wird allerdings noch nicht 100%ig glatt.
Wenn der Gips getrocknet ist, schabe ich die Oberfläche mit einem Spachtel glatt. Durch die Holzleisten wird gewährleistet, dass der Spachtel eine gute Auflage für das saubere Abziehen hat.
Das erste Segment hat hier schon seine Straße.

das 1. Modulsegment ist “asphaltiert”

Erste Fahrproben auf “richtiger Straße” können gemacht werden.

1. Probefahrt auf holperiger Fahrbahn

Das kleine Fahrzeug entlarvt kleine Schlaglöcher oder Bodenwellen sofort und zeigt dadurch Stellen an, die evtl. nachgearbeitet werden müssen.

Probefahrt auf geschliffener Fahrbahn

Hier ist der Straßenbelag so gut wie fertig.

Evtl. vorhandene Löcher werden erneut mit schwarz gefärbtem Gips verstrichen und geschliffen, bis die Fahrbahnqualität die erwünschte Güte erreicht hat.

Meine Fahrbahnweiche

Ob meine Idee (Bild links) für die Weiche gut war, wird sich noch herausstellen.
Da ich einen stehenden Bus an der Haltestelle mit einem anderen Fahrzeug überholen möchte, habe ich für diesen Vorgang eine Weiche gebaut. Paddy hat das bei seinem Car-System in N besser gelöst. Er biegt einfach das Magnetband in die entsprechende Position.
Bei mir wird die Platte mit den Magnetstreifen seitlich verschoben. Im Test hat es funktioniert. Einige Monate später, nach vielen weiteren Arbeitsschritten, scheint die Platte nicht sauber in ihrer Nut zu laufen. Die weiteren Baufortschritte werden zeigen, ob diese Form der ‘Straßenweiche’ ein gutes Bauprinzip darstellt.

 

Vom Modulrahmen zum Rohbau

Meine letzten Beiträge hatten wenig mit dem weiteren Baufortschritt des Ratekau Moduls  zu tun.

Das will ich an dieser Stelle ändern! 😛

In der folgenden Bilderserie beschreibe ich, wie es zu dem “Innenleben” in meinen Modulkästen kommt.

Nach dem Bau des Modulrahmens erstelle ich im nächsten Schritt die Gleistrasse. Wichtig ist hierbei, dass sie absolut stabil ausgeführt wird. Die Züge üben später keine großen Kräfte auf den Unterbau aus. Der Betriebsleiter hingegen schon. Die jederzeit wichtige Gleisreinigung wird immer mit etwas Druck durchgeführt, um die Gleise sauber zu bekommen. Da darf sich dann nichts durchbiegen. Auch Feuchtigkeit soll sich nicht negativ auswirken können.
Jetzt denkt manch einer: “Wie soll Feuchtigkeit auf die Modelleisenbahn gelangen”?
Das geht schon beim Schottern der Gleise und später dann beim Begrünen los. Mehr dazu später …
Um eine hohe Stabilität zu erreichen, verwende ich 12mm starkes Sperrholz als Trassenbrett. Trotz dieser Materialstärke wird es von unten zusätzlich durch eine aufgeleimte Leiste verstärkt. Das alles liegt dann auf verschiedenen Querstreben. (Der Messebetrieb ist hart  😎 )
Auf das Trassenbrett werden probeweise die Gleise verlegt und der Streckenverlauf mit Hilfe einer Unterlegscheibe übertragen.
Die Gleise fixiere ich mit Stecknadeln, damit sie bei dieser Arbeit nicht verrutschen.
Ich verwende inzwischen ausschließlich Flexgleise für den kompletten Streckenverlauf. Das ist etwas mühsamer als Standardgleise mit fertigen Geraden und Radien zusammen zu stecken, sieht später aber deutlich harmonischer aus!
Die entstandenen Hilfslinien sind die Außenkanten meiner Korkstreifen, die den Bahndamm nachbilden sollen.
Entlang dieser Linien klebe ich dann die untere Lage meines späteren Bahndamms.
Wie genau der aussehen soll, und wie ich das löse, hatte ich hier bereits beschrieben.
Korkstreifen schneide ich mir selber aus 2mm starker Korktapete zu. Die Rolle reicht für alle Module, die ich je bauen werde.
Nach dem vollständigen Durchtrocknen verleime ich die zweite Korkschicht.
Wie ich das genau mache, habe ich vor längerer Zeit hier beschrieben. Ich wiederhole mich hier also ein wenig.
Am Ende des Moduls dürfen die Korkstreifen gerne überstehen, das Material lässt sich mit einer Klinge sehr gut ablängen.
An der Modulkante ist es besonders wichtig, dass die Verklebung hält, da die Übergänge später auf Ausstellungen beim häufigen Verbinden und Auseinandernehmen stärker belastet werden.
Nach ausreichender Trocknungszeit nehme ich schwarze Abtönfarbe und pinsel den Bahndamm damit flächig ein. Dadurch wird verhindert, dass später Fehler im Schotterbelag auffallen.
Jetzt wird es langsam Modellbahn 🙂
Auf die getrocknete Abtönfarbe werden erneut die Gleise verlegt und mit Stecknadeln fixiert. Ich pieke in jedes Loch, das in den Gleisen für die Gleisnägel vorhanden ist, eine Stecknadel.
Ein wichtiges Werkzeug beim geraden Verlegen von Flexgleisen sind die Krause-Gleisbauklammern. Hiermit kann der parallele Gleisabstand genau eingestellt werden. Beim Verlöten der Gleisenden nehmen sie überschüssige Wärme auf und verhindern das Schmelzen der Plastikschwellen. Zusätzlich nehmen sie die Kräfte auf, die beim Biegen der Flexgleise entstehen und verhindern ein Zurückschnellen in die Ausgangslage.
Liegt alles gut, wird geschottert. Das habe ich hier beschrieben.
Nun, wo die Bahntrasse fertig und getestet ist, werden die Bereiche links und rechts des Bahndammes erstellt. Für die ebenen, später bebauten Flächen, verwende ich Sperrholzplatten (4mm), für die Bereiche ohne Bebauung verwende ich ein altes Geschirrtuch, in das ich eine unregelmäßige Kontur einarbeite. Mit Drahtgittergeflecht kann man das natürlich auch machen.
Für meine Windturbine wird ein stabiles Fundament erstellt, damit der lange Hebel des Turms keine Schäden im Untergrund verursachen kann.
Hier in der Region stehen die Türme immer auf kleinen Erdwällen. Diese Kontur habe ich auf eine Holzscheibe übertragen, sie wird später durch das Geschirrtuch erhalten bleiben.
Das Geschirrtuch tackere ich an Holzleisten und Kanten fest.
Ich bringe es in Form und festige es nun mit einem leichten Überzug aus Holzleim, damit später der Gipsüberzug nicht zu einem schlaffen Durchhängen des Tuches sorgt. Diese Problem ist bei Drahtgittergeflecht natürlich nicht vorhanden.
Nach Trocknung des Holzleims überziehe ich die unebenen Geländeflächen dünn mit Gips. Den habe ich schon beim Anrühren mit Abtönfarbe versehen. Das hat den Vorteil, dass später keine weißen Stellen durchblitzen. Auch Bohrstellen für Kabel o.ä. ergeben dann nicht hässliches weißes Bohrmehl.

Langsam springt die Fantasie an, und es ist zu erahnen, wie es später alles aussehen wird.