Nach dem Umbau der Waggons wird es nun kniffeliger. ACHTUNG langer Beitrag 😛
Es gilt den Triebkopf so umzubauen, dass er betriebssicher und zuverlässig seine Runden dreht, und dazu noch gut aussieht.
Da das Original an jedem Triebkopf vorne und hinten unterschiedliche Radstände hat, scheidet das Motorisieren mit nur einer geschlachteten Lok aus.
Es werden 2 unterschiedliche Märklin®-Loks dran glauben müssen, um die verschiedenen Radstände realisieren zu können.
Als Opfer dienten eine BR216, im Volksmund Eisenschwein genannt, weil sie so schwer aufgebaut ist, und eine 8838, E-Lok BR 139 der DB.
Es tut immer weh, funktionierende Loks zu zersägen, aber ein kompletter Eigenbau übersteigt meine Fähigkeiten. Der gezeigte Weg ist der einzig praktikable für mich, eine Motorisierung umzusetzen.
Auf dem linken Bild sind die Ergebnisse mehrerer Arbeitsschritte zu sehen.
- Original Atlas-Unterteil
- Die Hälften zweier zersägter Lokfahrwerke
- Ein neu zusammengesetztes Fahrwerk für den Triebkopf
- Das “Hütchen”, das glücklicherweise schmatzend auf die Märklin-Teile passt
Leider habe ich beim Zersägen und neu Kombinieren nicht auf die Position der Treppe in der Schürze geachtet, die ist beim fertigen Modell nun leider an der falschen Stelle. Das wird aber nur den wenigsten auffallen.
Die zwei halben Lokfahrwerke und das Atlas-Mittelstück werden mit Zweikomponentenkleber dauerhaft miteinander verbunden.
Das Atlas-Mittelstück wird so ausgeschliffen, dass es später problemlos den Motor aufnehmen kann.
Auch hier erweist es sich als günstig, dass Altas das Chassis aus Metall erstellt hat, somit besteht eine solide Basis für den Triebwagen.
Für die Motorisierung nehme ich den Motor 7297431 von NOCH®/Rokuhan® mit Wellen auf beiden Seiten. Diese verlängere ich und treibe mit der Schnecke direkt das große Zahnrad an.
Ich gehe mit der Welle durch die obere Wellenführung. Der Rokuhan®-Motor ist nicht sehr schnell. Nimmt man den Weg über die untere Wellenführung, so wie Märklin® es macht, wird der Triebkopf noch langsamer. Um das zu verhindern, wäre es möglich, die Zahnräder auf den Wellen zu tauschen. Das habe ich aber nicht versucht.
In der Hoffnung auf verbesserte Laufeigenschaften habe ich noch eine Schwungmasse auf die Welle gesetzt. Glücklicherweise liegt dem Motorset von Rokuhan® ein Kardanwellenelement bei. Durch das Verwenden von zwei verschiedenen Chassis konnte ich es für diesen Umbau sehr gut gebrauchen!
Nach der Motorisierung baute ich Licht in den Triebkopf.
Wie alle anderen Bastler, durfte ich feststellen, dass das Gehäuse transluzent ist.
Damit das Licht nicht durch das Gehäuse scheint, schwärzte ich es von innen mit Farbe von Revell.
Ich bohrte für die drei Lampen des Spitzensignals Löcher und setzte dort Lichtleiter ein.
Die LEDs brachte ich an der gleichen Stelle an, wo vorher die Glühlämpchen saßen.
Leider sind meine roten LEDs recht dunkel, so dass man das Licht kaum sieht.
Aber eine Verkabelung vom Fahrwerk in das Plastikgehäuse zu den LEDs wollte ich mir ersparen.
Das Bohren der Löcher war nicht so schwer.
Ich hatte erst vor, mit einer heißen Stecknadel zu körnen, aber Hitze war nicht nötig.
Also mit einer Stecknadel das Bohrloch gekörnt und erst mit 0,3mm dann mit 0,4mm ein Loch gebohrt.
Das ist meine Aufnahme für den Lichtleiter:
Zur besseren Verständlichkeit der Bilder ist der Bohrer noch in den Löchern zu sehen.
Gebohrt habe ich freihändig. Links und rechts jeweils der Lichtleiter und der im Bohrloch steckende Bohrer.
Den Lichtleiter habe ich nach dem Trocknen des Klebers in Richtung Leuchtmittel gebogen.
Dadurch bekommt auch die obere Lampe des Spitzensignals ihr Licht ab.
Damit die LEDs ihr Licht nicht in den falschen Lichtleiter einstreuen, habe ich zwischen die Lichtleiter ein kleines Stück schwarzes Papier geklebt.
Die Beleuchtung an den Triebköpfen funktioniert nun richtungsabhängig.
Gelöst habe ich es simpel mit einem Widerstand und zwei Dioden.
Eine Duo-LED geht nicht, weil dann ein “Umschalten” der Scheinwerfer nicht möglich wäre. Die rote LED könnte etwas heller sein, das werde ich vielleicht noch mal ändern.
Zum Abschluss habe ich den Triebköpfen und Waggons Faltenbälge spendiert. Ich hatte versucht, sie kürzer zu kuppeln, aber die Kupplungen klemmten am Chassis. Zudem ist der Umbau an den Drehgestellen extrem fummelig. Dazu kommt, dass sie keine Gegenbögen im Industrieradius fahren können, wenn sie kurzgekuppelt sind. Für die Faltenbalgnachbildung habe ich zweiadrige Litze verwendet und in die Wagenübergänge geklebt.
Ansicht des Triebkopfes im fertigen Zustand.
Das Ensemble macht eine gute Figur auf dem Gleis.
Die Fahreigenschaften sind top und machen das Zerschneiden der zwei Loks fast vergessen. 😳
Damit ich alles gut gut verstauen kann, baute ich die Formteile mehrerer Schachteln so um, dass die beiden Triebköpfe mit den drei Waggons darin Platz finden.
Da die Schachteln von außen alle gleich aussehen, habe ich das für dieses Modell geändert. Durch einen passenden Aufkleber sehe ich gleich, was die Box beherbergt.
Nach diesem Erfolg ist es mein Ziel, noch weitere Modelle aus der Reihe zu motorisieren.
Fazit: Der Umbau ist nicht wirklich schwer umzusetzen, aber das Austesten und Entwickeln von Lösungen, sowie das Auffinden von brauchbaren Teilen brauchte seine Zeit.
Ich hoffe, dass dieser Baubericht andere ermutigt, ebenfalls den Umbau anzugehen, und die Arbeit erleichtert.