Transportkistenbau 2

In meinem vorherigen Beitrag stellte sich der Bau der Transportkiste recht einfach dar.
Hier will ich jetzt zeigen, dass es auch möglich ist, kompliziertere Kistendeckel selber anzufertigen.
Der Tischler kann liegen bleiben 😉

Um einen guten Anfang zu erhalten, fange ich bei der rechtwinkligen Eckverbindung an (auf dem Bild rechts). Diese kann ich gleich mit einer Leiste verstärken, und die beiden Seiten stehen sofort und kippen nicht mehr weg.

Die ganzen braunen Dinger, die auf dem Foto wild herumliegen, sind 2mm Korkstreifen, die den Mindestabstand zum Modulkorpus sicherstellen.

Denn wie ich schon im vorherigen Beitrag schrieb, ist es wichtig, dass der Deckel nicht zu eng am Kasten anliegt.

Jetzt werden schrittweise die nächsten Seitenwände verleimt.
Wichtig ist es immer, ausreichend Trockenzeit einzuhalten. Ansonsten zerstört man die Arbeit an den vorherigen Seitenwänden, oder am Ende ist alles schief. Um ein gutes Ergebnis zu erreichen, kontrolliere ich während der Arbeiten die Winkel permanent und versuche so gut es geht, alles mit Einhandzwingen und anderen Dingen (Holzklotz und Flasche) zu fixieren 😛
Hier hat sich der Kreis geschlossen. Alles bleibt bis zur kompletten Abtrocknung fixiert.

Die Seitenwände sind wieder aus 6mm starkem Sperrholz. Den Deckel lege ich nach dem Trocknen auf und zeichne die Sägelinien an. Dadurch bekomme ich auch diese etwas schwierigere Form recht einfach hergestellt. Vor dem Verleimen des Deckels zeichne ich in der Kiste die Höhenlinien der Modullandschaft nach.

Für den Deckel nehme ich für eine höhere Stabilität 8mm starkes Material. Nachdem der Deckel verleimt und getrocknet ist, schleife ich die Kanten mit einem Schwingschleifer. Dadurch ist später alles wie aus einem Guss.

Alle Kanten bekommen, wo sinnvoll möglich, Verstärkungsleisten. Die Kisten sollen beim Transport ja einiges wegstecken können. Denn die Erfahrung zeigt, auch die Vereinskollegen, die um die Empfindlichkeit der Module wissen, gehen auf Ausstellungen mit den verpackten Modulen recht ruppig um.

Transportkistenbau

Nachdem ich im Baumarkt alle Holzteile entsprechend der Zeichnung habe zuschneiden lassen, beginne ich mit dem Bau der Transportkiste.

Bei einem rechteckigen Modul gestaltet es sich recht einfach.
Die zugeschnittenen Holzstücke werden um das Modul positioniert um zu sehen ob evtl ein Rechenfehler vorliegt (niemals 😉 ).
Das graue Teil auf dem Foto ist ein Stück Kunststoff, das so dick ist, wie später der Luftspalt zwischen Modul und Kasten.
In Schritt eins wird das Modul mittig seitlich auf das lange Kistenteil gelegt, an der Unterseite noch ohne Abstandhalter.
Die kommen nach dem Ausmessen vor die Modulstirnseiten.
Mit Bleistift und Lineal wird nun die Kante des Moduls in voller Höhe/Länge auf das Seitenteil übertragen.
Zwei im Vorfeld zugeschnittene Vierkantleisten werden nun an der späteren Kisteninnenseite auf der Seitenwand verleimt. Die Leisten im Inneren der Kiste sind nur so lang, dass sie später vom Kistendeckel bis zur Moduloberkante reichen. Ist der Leim Trocken, wird an diese kurze Leiste die Stirnplatte mit der Außenleiste verleimt und mit Zwingen gesichert. (Foto links)
Diesen Schritt wiederholt man dann auf der anderen Seite.
Das Ergebnis sieht dann wie auf dem Bild links aus. Das Modul habe ich heraus gehoben, damit es sich nicht ausversehen mit den Seitenwänden verklebt.
Ausreichende Trocknungszeiten sind ohnehin zwischen den Arbeitsschritten zu empfehlen.
Für die letzte Seitenwand wird das Modul wieder zwischen die Kistenseiten gestellt, dieses Mal allerdings kommen die Abstandshalter unter das Modul und ggf. auch auf das Modul. Das ist von der Dicke der Abstandhalter abhängig.
Jetzt wird die letzte Seitenplatte mit den beiden Seitenteilen verleimt.
Sind die Verleimungen der Seitenteile trocken, wird die Deckelplatte darauf verleimt und die Kiste ist fertig. Allerdings habe ich vorher noch das Geländeprofil mit Bleistift auf die Kisteninnenwand gezeichnet. So ist auch an der fertigen Kiste zu erkennen, wo im inneren am meisten Platz vorhanden ist. Dieser Freiraum kann später zum Lagern von Gebäuden und sonstigem Zubehör genutzt werden.
An den Stirnseiten habe ich die Seitenwände zusätzlich mit Leisten verstärkt.

 

 

 

Modultransport

Auch das neue Modul Ratekau, das aus zwei Segmenten besteht, soll wieder auf Messen im Verbund mit anderen Modulen präsentiert werden. Dafür benötigt es eine vernünftige Transportverpackung.
Sie ist für den Schutz und das Verstauen von Dingen nötig, die zu diesen beiden Segmenten gehören. Dazu zählen die Modulbeine, Trafos, Kabel, Gebäude usw…
Ist alles was benötigt wird an den Modulen und den Transportkisten befestigt, erlebt man auf einer Ausstellung keine böse Überraschung, weil die Hälfte fehlt.
Am wichtigsten sind die Modulbeine, sie bekommen eine Halterung unter den Modulen, so können sie nie vergessen werden.

Das für die Kisten benötigte Material ermittle ich genau. Hierfür erstelle ich vor dem Kauf des Holzes im Baumarkt eine Zeichnung. Anhand dieser Zeichnung berechne ich die Maße der benötigten Holzplatten.

Auf der Zeichnung links habe ich die Dimensionen für die Holzkiste, die die Segmente später ummanteln soll, eingezeichnet. An den jeweiligen Stirnseiten plane ich einen Überstand von ca 2cm. Dadurch kann ich auf Grifflöcher verzichten, da sich an den Überständen die Kisten zum Tragen gut anfassen lassen. Keine Tragelöcher in der Kiste, heißt auch kein Staub oder Feuchtigkeit die hierdurch eintreten könnten. Ein weiteres Problem durch die Grifflöcher an meinen Modulen war, dass man beim Reinstecken der Finger doch an Kabel oder Gestaltungsgegenstände heran langen und etwas zerstören konnte. Das ist bei einer geschlossenen Kiste eben nicht möglich.

Zur Berechnung der Seitenwanddimensionen addiere ich die Materialstärke der Stirnseiten zuzüglich ca 2-3mm Luft zwischen Modulaußenwand und Modulkiste plus den Überstand zur Modullänge zusammen.
Wäre kein Luftspalt zwischen Modul und Kasten vorhanden, ließe sich der Deckel nur schwer aufsetzten oder abnehmen, da die Luft weder entweichen noch einströmen könnte. Zudem wäre die Reibung zwischen Deckel und Modul zu groß um den Deckel geschmeidig vom Modul heben oder aufsetzen zu können.

So habe ich das Format der Kistenbretter berechnet:
Länge des langen Seitenteils + 2 x 2mm für den Luftspalt + 2 x 8mm Material + 2 x 20mm Überstand.
Der Wert der der beim Zuschnitt der Bretter auf die Länge der Seitenteile addiert wird, beträgt ca 6cm.
An den Stirnseiten wird der Überstand weggelassen, es sind somit nur 2cm die zur Modulbreite addiert werden müssen (2x Materialstärke und Luftspalt).

Die Gesamthöhe der Kisten haben wir bei den Eisenbahnfreunden Bad Schwartau und dem Freundeskreis der Spur Z Hamburg auf 30cm festgelegt, damit alles vernünftig stapelbar bleibt.

Mit den so ermittelten Maßen lasse ich dann im Baumarkt die Bretter zuschneiden.
Bei der Materialstärke habe mich später für nur 6mm an den Seitenwänden und 8mm für die Deckelplatten entschieden. Eigentlich wollte ich die Seitenwände gleichstark anfertigen, habe mich aber um Gewicht zu sparen für die dünnere Variante entschieden. Stabilität bekommen diese dünneren Bretter der Seitenwände später noch durch Leisten. Den Deckel habe ich, damit er nicht durchbiegt und dem Kasten Stabilität verleiht, in 8mm Stärke zusägen lassen.