Die Räucherkate …

.. und ihr Reetdach.

Reet ist ein an den Küsten früher sehr gebräuchlicher, natürlich vorkommender Werkstoff zum Eindecken von Dächern gewesen.

Die hohen Kosten und die Brandanfälligkeit lässt Bauherren heutzutage von dem tollen Baustoff Abstand nehmen. Das Wohnklima unter so einen Dach ist prima, es dämmt zu allen Jahreszeiten ideal.

Die Räucherkate im Ratekauer Dorfmuseum hat natürlich so ein Dach.

Vom Anfang meiner Planung an, war mir klar, dass ich versuchen wollte, das auf meinem Modell nachzubilden.
Auf Messen hatte ich schon diverse Möglichkeiten der Realisierung kennengelernt. Leider fast nur bei größeren Spurweiten. Dort wurde der natürliche Baustoff durch Echtmaterial, Schwämme, Samt oder Grasmatte imitiert.
Mir schwebte immer eine Lösung mit Hilfe des Elektrostaten vor, nicht wissend, ob das ein brauchbares Ergebnis herbeiführen würde.

<- Die Schritte ergeben sich von selbst. Ich spanne das Blechdach in meinen Minischraubstock ein. Den kann ich in idealer Weise mit der Masse des Elektrostaten verbinden.

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Die erste Dachfläche bestreiche ich mit Grünkleber.

So gehe ich jetzt auf allen Teilflächen vor. Allerdings warte ich immer ab, bis die vorherige Fläche getrocknet ist, damit beim nächsten Schritt nicht gleich wieder was zerstört wird.

Nach dem Durchtrocknen aller Dachflächen wird alles abgesaugt, und es bleiben nur ausgerichtete Fasern übrig. Im nächsten Arbeitsgang habe ich mit dem Luftpinsel vorsichtig Wasser über das Dach genebelt und nach kurzer Wartezeit mit einem weichen Rotmarderpinsel die Fasern nach unten gestrichen, um eine Ausrichtung nach unten zu erzwingen.

Das voll begraste Dach Probeweise moniert; Frontansicht. Es gefällt mir schon recht gut, und ich mag gar nicht weitermachen, aus Angst, das bisherige Ergebnis zu versauen. Dann noch ein Bild … … von hinten.
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Bei Reetdächern ist der Giebelbereich immer besonders ausgeführt. So wie ich das nachlesen konnte, wird dafür Heidegras verwendet, daher fällt er optisch immer recht stark auf. Um diesen Effekt zu realisieren, rasiere ich die beiden Giebelflächen mit dem Bartschneider und bringe einen anderen Fasertyp auf.
Mein Versuch, den Giebel mit dunkler Farbe hervorzuheben, fällt bei der Abnahme von meiner Frau durch.

Ich muss da also noch mal ran, bloß nicht verschlimmbessern. 😎
Mit dem Luftpinsel trage ich vorsichtig schrittweise einen hellen Grauton auf.
Das Ergebnis stellt mich absolut zufrieden.
Die dunkle Farbe, die ich vorher auf den Giebelbereich aufgebracht hatte, erweist sich jetzt sogar als Vorteil.

Bei all diesen Arbeiten am Dach war es ausgesprochen hilfreich, dass ich als Trägermaterial diese sehr stabile Messingblechunterkonstruktion hatte, die zudem noch die Arbeit mit dem Elektrostaten begünstigte.

Vom Sockel gehauen

Bei der Ausgestaltung der Vereinsmodule wollte ich nicht auf den Aufbau von Oberleitungsmasten verzichten.
Dafür Eigenbau-Masten zu verwenden, war mir zu aufwändig und zu riskant, da, wenn die Module in anderer Hand sind, damit nicht so rücksichtsvoll umgegangen wird, wie mit den eigenen Modulen.
Daher fand ich es hier sinnvoll, die Serienmasten von Märklin® zu verwenden.
Deren Nachteile liegen in meinen Augen, neben der Optik, in der Mastbefestigung, weil man die Metallzungen mit Mastaufnahme schon beim Verlegen der Gleise unterklipsen muss.
Der Vorteil der Serienmasten liegt in deren einfachen Verfügbarkeit, und den unkomplizierten Austausch, wenn z.B. ein Mast beschädigt ist.

Mir kam die Idee, für Serienmasten einen neuen Mastfuß anzufertigen, der eine nachträgliche Montage erlaubt.

Gefertigt aus Messing ist er stabil, und man kann ihn nach dem Verlegen der Gleise installieren. Das macht das Anbringen deutlich einfacher. Die Montage des Mastes geschieht, wie beim Original, durch das Einschieben in den Mastfuß.
Das Format habe ich so gewählt, dass es wie ein großes Betonfundament wirkt. Die Optik profitiert dann noch einmal, wenn man am Serienmast den Kunststoffschnipsel am hinteren Sockelende mit einem Klingenmesser sauber abtrennt.

Da wir im Verein ohne echten Oberleitungsbetrieb fahren, haben wir die Masten alle etwas höher gesetzt. Das ist mit der 4mm-Variante des Sockels möglich. Aber auch zum Ausgleich von verschieden Höhen am Gleisbett kann man ihn gut verwenden.

Außerdem bekommt man so die Möglichkeit, an Bettungsgleisen von Rokuhan® oder MIRCO-TRAINS® die Märklin Oberleitungsmasten einzusetzen.
Die 2mm-Version ermöglicht es auch an Peco®-Gleisen und an denen diverser Kleinserienhersteller die Märklin®-Masten zu platzieren.

Links die 2mm-Version zur direkten Montage auf der Anlagenplatte oder der Korkunterlage in Gleishöhe.

Rechts die 4mm-Version zur Montage unterhalb des Gleisniveaus im Schotterbett oder zur höheren Montage des Fahrdrahtes.

 

Diese kleine Innovation habe ich hier auch für andere verfügbar gemacht.

Fachwerk-haus

Nach dem Vorbild der Räucherkate im Ratekauer Dorfmuseum habe ich auch mein Modell gestaltet.

Vorerst hatte ich am Gebäude alles nur farblich dargestellt, auch das Holz des Fachwerkes.
Ich dachte, ich lasse es auf einen Versuch ankommen und teste an der Gebäudeseite, die am wenigsten zu sehen ist, mal das Einlegen von kleinen Holzstreifen an.

Hierfür verwendete ich Mikrofurnier, das ich auf einer Ausstellung in Chemnitz von den Sachsen bekommen hatte. Das Furnier ist so dünn, dass es auf Papier als Trägermaterial geklebt ist. Das habe ich natürlich entfernt, weil die Holzstreifen sonst zu dick gewesen wären.

Dann habe ich seeehr dünne Streifen geschnitten und in das Fachwerk eingepasst. Ganz so wie ein Intarsientischler das machen würde. Die erste Gebäudeseite hat mir auf Anhieb gut gefallen, sodass klar war, dass ich das ganze Häuschen so ausstatte. Das hat reichlich gedauert. Aber das Ergebnis zeigt, dass es sich gelohnt hat.

In vielen Einzelschritten wird das geschnittene Furnier in die Vertiefungen des Ätzbausatzes eingelegt.

Bei der Aufteilung der Balken im Fachwerk halte ich mich an das Vorbild.

So arbeite ich mich Fach für Fach an das Ende heran.
Es ist ein kleines Geduldsspiel, denn sauber arbeiten ist angesagt. Es darf kein Kleber auf die Ziegelflächen kommen.
Das finale Fach-Werk noch vor dem Färben der Holzeinlegearbeiten.
Auch wenn ich mir anfangs nicht sicher war, ob ich mich trauen sollte, die Gefache mit Echtholz auszulegen, so finde ich, es hat sich gelohnt.

Nun kann das Dach drauf, und die kleine Räucherkate ist fertig.

 

Räucherkate – Dorfmuseum

Für das markanteste Gebäude des hiesigen Ortes, die alte Kirche im Dorfkern, habe ich schon lange einen Baubericht veröffentlicht. Ebenso wichtig wie das alte Gotteshaus ist natürlich unser Dorfmuseum um die alte Räucherkate herum. Ursprünglich stand sie im Nachbarort, in Luschendorf. Der Zustand war völlig desolat. In mühevoller Arbeit wurde sie dort abgetragen und in Ratekau wieder aufgebaut. Ein absolutes Schmuckstück!

In Sachen Bauberichte verliere ich langsam den Überblick, was ich bereits veröffentlicht habe 🙂
Bei der Suche nach dem Baubericht für dieses Fachwerkgebäude ist mir erst aufgefallen, dass ich das noch gar nicht beschrieben habe 😯

Es wird also langsam Zeit dafür 😎


Im ersten Schritt habe ich das Gebäude von allen Seiten fotografiert und mit dem Lasermessgerät sorgfältig vermessen.

Alle Werte werden in ein Dokument eingetragen, das später für die Konstruktionszeichnung als Grundlage dient.
Auch die Gefache des Fachwerkes übernehme ich genau nach Vorbild.

 

 


Auf Basis dieser Daten habe ich die Konstruktionszeichnung erstellt, die später zum Ätzer gehen soll.

Um sicher zu gehen, dass alles korrekt ist, baue ich aus der Vorlage ein Papiermodell.
Das ermöglicht es mir, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.
Passt alles, geht die Datei an den Dienstleister, und einige Wochen später halte ich das geätzte Blech in der Hand.


Spannend ist beim Zusammenbau dann immer die Frage, ob es tatsächlich alles so hinkommt, wie man sich das gedacht hat.
Das klärt sich beim ersten Biegen der Seitenwände recht schnell.
Erleichterung kommt auf, wenn das Bauwerk seine vorbestimmte Form annimmt.

 


Die Grundplatte mit den Seitenwänden war recht einfach.
Bei den Dachflächen stellt sich das anders dar. Die vielen Winkel und Anbauten sollen alle passen.
Das war bei der Konstruktion und später beim Zusammenbau recht aufwändig.

 


Zum Montieren des Daches hatte ich mir extra Bleche mit dem richtigen Winkel als Montagehilfe erstellt. Mit deren Hilfe bringe ich das Dach in Form.
Trotzdem gestaltete sich die Montage hakeliger als gedacht, und ich musste etwas improvisieren, aber am Ende passte alles, und es sieht gut aus.


Damit ich das Dach später gut am Gebäudekorpus befestigen kann, es aber trotzdem abnehmbar bleibt, entscheide ich mich bei der Befestigung für das Verschrauben. Dafür löte ich eine Mutter in das Dach.
Danach ist die Airbrush an der Reihe, und alle Teile bekommen ihre Grundfarbe. Ich liebe das Arbeiten mit dem Luftgriffel, es ist einfach, schnell und die Konturen setzen sich nicht zu.


Jetzt wird es fummelig.
Ich habe den kompletten Gebäudekorpus in der Farbe der Holzbalken des Fachwerkes lackiert. Die klebe ich nun alle sorgfältig ab und lackiere die Ziegel des Fachwerkes in einem passenden Farbton.
Ich bin an diesem Punkt noch nicht sicher, ob ich die Fachwerkbalken nur durch den anderen Farbton darstelle, oder später feines Furnier einsetze, um die Balken realistischer darzustellen.


Jetzt nur noch vorsichtig das Maskierband entfernen, die lackierten Fensterrahmen und Türen einsetzten und verglasen.

Fertig!

Beim Dach und dem Fachwerk muss ich mich noch entscheiden, ob ich versuche das Reet und die Holzbalken nachzubilden, oder es in diesem Zustand belasse.

Für das Dach habe ich die Idee, es mit dem Elektrostaten zu begrasen. Da die metallene Struktur absolut stabil und wasserfest ist, kann ich auch nichts kaputtmachen. Gelänge es nicht, könnte ich es in Wasser legen, und die Fasern später wieder ablösen …

 

Plattenvertrag

Alle Häuser haben inzwischen ihren Platz auf den Modulen gefunden.

Nun müssen sie noch mit Garagenauffahrten und Wegen an das Straßennetz angebunden werden.
Da nicht alle Wege und Auffahrten gleich aussehen sollen, muss ich mir überlegen, wie ich das abwechslungsreich gestalten kann.

Eine hervorragende Möglichkeit ist das Verlegen der Hugwa Gipsplatten.
Das sind maßstäbliche Gipsplättchen in verschiedenen Formen. Der Einbau benötigt etwas Übung, da die Plättchen so dünn sind, dass sie beim Greifen mit der Pinzette schon brechen können.

Auf diesen drei Bildern, kann man im unteren Bereich die Entstehung einer Pflasterung an der Straße mit Verbundpflaster und zu einer Garagenauffahrt mit Gehwegplatten sehen.
Ich habe hier auch schon erste Versuche der Alterung mit Pulverfarben begonnen.

Auf diesen Fotos werden gerade Gehwegplatten von der Straße bis zur Haustür verlegt.
Bis alle Teile eingeklebt sind dauert es ein wenig, ich nehme die Platten mit der feuchten Pinzettenspitze auf, dadurch verhindere ich ein Brechen der zarten Platten.
Auch beim Ausrichten muss man vorsichtig sein, dass sie nicht zerbrechen.

Hier bekommen die beiden Garagenauffahrten unterschiedliche Untergründe.
Links Verbundpflaster rechts sind es Rasengittersteine.

Der Gips nimmt Farbe gut an und kann nach dem Verlegen patiniert werden.

Nach dem Verkleben sind die Platten dann auch nicht mehr bruchempfindlich.

Viele Häuser, viele Möglichkeiten die Zugänge zu gestalten.
Hier sind es wieder Gehwegplatten aus Gips und aus Kunststoff Treppen für die Aufstiege im Hang.
Die weiße Treppe war einmal eine Kunststoff-Rastnase im Computer.
Ich habe einfach alles weggeschnitten was stört und nur die Treppenstufen übrig geblieben sind.

Beim Pferdeunterstand ist der Vorbereich mit Großen Betonplatten/Straßenplatten versiegelt worden.
Ganz so wie beim Vorbild.
Die Alterung bei so großen Teilen gestaltet sich etwas einfacher als bei den kleinen Plättchen.

Am Ende habe ich kein Platteneinerlei, sondern eine große Vielfalt an Pflasterbelägen auf meinen Modulen.
Für die großen Gehwegsbereiche habe ich Platten aus Kunststoff verwendet, die man schön zuschneiden und sauber flächig verlegen kann. Als Produkt habe ich hier Platten von Evergreen verwendet.

Auf dem letzten Bild, kann man am Endergebnis gut erkennen, dass eine Vielfalt an Belägen die Wirkung für den Betrachter steigert.

Der Aufwand ist natürlich deutlich höher, aber das Verlegen der kleinen Gipsplatten hat mir lange viel Spaß gemacht 😉

Mit den übrig gebliebenen Plättchen werde ich noch versuchen etwas Unordnung in den Gärten zu schaffen und sie dort in den “Müllecken” zu verstecken  …

Schilderwald

Verkehrsschilder sind für den Geländebau optisch das Salz in der Suppe.

Vorlage und Stanzeisen

Aus dem Internet habe ich mir Verkehrsschilder-Sammlungen herausgesucht und soweit nicht schon geschehen, auf den richtigen Maßstab skaliert und ausgedruckt.
Die Vorbildgröße bei Verkehrsschildern ist abhängig von der Geschwindigkeitskategorie der jeweiligen Straße.
Es gibt davon drei. Die größte für Bundesstraßen und Autobahnen, die kleinste für Landstraßen und Innerorts.
Für die Entfernungsschilder habe ich, damit später alles lesbar ist,  in der größten Kategorie aus Messing Trägergestelle geätzt. Bei Ortseingangs- und sonstigen Schildern war ich vorbildgerecht.

 

Schild ausstanzen

Eckige Verkehrszeichen kann man einfach ausschneiden, bei den Runden überzeugt das Ergebnis nur wenig, da in der Größe ein genaues Ausschneiden nur selten gelingt und zu aufwändig ist.

Ich habe mir deswegen ein Stanzeisen gebastelt. Evtl kann man soetwas sogar kaufen.

Aber mein 3mm Messingröhrchen, bei dem ich den Schaft angeschliffen habe, funktioniert ausgezeichnet.

 

Kante einfärben

Damit die Schildchen stabil sind, klebe ich auf die Rückseite vor dem Ausschneiden transparenten Klebefilm den ich dann grau lackiere.
Nach dem Trocknen der Farbe bekommt das Schild seinen Mast. Das Material hierfür ist 0,3mm Federdraht ebenfalls grau lackiert.
Damit die Kanten des Schildes nicht störend weiß “leuchten”, wird bei jedem Schild die Schnittkante in der Farbe eingefärbt, die an die Kante angrenzt, auf dem Beispielbild ist das blau.

 

 

Aufgereiht

Kombischilder im Produktionsprozess

Vorratslager

Mein Schilderwald

Aufbauphase

Hier zu sehen, bereits aufgebaute und zum Aufbau vorbereitet Schilder

 

Auf dem Messingträger

Schilder mit Ortsbezug habe ich mit einem Grafikprogramm erstellt bzw. verändert.

Mein Vereinskollege Jan, hat für sein Modul Kleinensee eine Schildertafel inklusive Gestell gebaut, das den Weg auf die Bundesautobahn weist.

Das hat mir sehr gut gefallen, ich ließ mir von ihm die Maße geben, baute eines für mein Modul und habe es hinter dem Ortsausgang aufgebaut.

Der höhere Bastelaufwand wird durch eine gute Optik belohnt:

Anpassen

Die Zeichnung von Jan habe ich bemaßt und biege die Drähte entsprechend der Vorlage.

Einpassen

Die Streben für die Stabilisierung passe ich an und positioniere sie exakt am Rahmen.

Zusammenfassen

Nach diesem System erstelle ich beide Haltegitter und verlöte sie mit der Trägerplatte.

Erfassen

Nur noch an der richtigen Stelle aufbauen, fertig.

Seitenansicht

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Bahnsteige

Für den Ratekauer Bahnhof benötigte ich Bahnsteige im richtigen Format.
Beim Vorbild waren das in früherer Zeit mal Schüttbahnsteige. Leider konnte ich keine Bilder oder Informationen über diese Form des Bahnsteigtyps hier im Ort bekommen. Auch war es mir nicht möglich zu erfahren, wann diese gegen Betonbahnsteige ausgetauscht wurden.

Für das Modell kann ich keine Serien-Bahnsteige verwenden, da der Gleisabstand und die Radien an den Weichenabzweigungen nicht stimmen würden.
Daher bliebt nur der Eigenbau.
Meine Entscheidung fällt zugunsten der Betonbahnsteige aus, da ich hierfür Fotovorlagen habe.

Als Grundmaterial wähle ich Kunststoff.
Nachdem ich den Gleisabstand auf ein Papier übertragen habe, fertige ich Kunststoffstreifen nach genau dieser Vorlage an.

Auf diese Streifen klebe ich Gehwegplattenimitat von Evergreen auf.
Auf Nachfrage: Die Platten nennen sich: Sheet Styrene 4501 Tile 1/16″ Squares (1,6mm)
An den Bahnsteigseiten ritze ich mit einer Klinge in regelmäßigen Abständen Kerben ein, die die Fugen der Bahnsteigseiten, wie beim Vorbild, darstellen sollen.
Für den symmetrischen Abstand der Seitenplatten zähle ich die Gehwegplatten auf der Oberseite aus und übertrage jede vierte Fuge auf die Kunststoffstreifen.
Ich drücke die Klinge so tief ein, dass auch nach dem Lackieren diese Ritzen gut zu sehen sind. Beim späteren Altern wird zudem auch das Farbpulver gut in den Vertiefungen haften bleiben und den optischen Eindruck einer Fuge verstärken.
Da die Fugen der Gehwegplatten auch seitlich zu sehen sein sollen, ritze ich 1mm Tief auch diese Fugen an der Seite ein.

Im Bereich des Bahnsteig-Gebäudes ritze ich nach dem Vorbild gegossener Betonplatten die Fugen ein.
Auf dem Bild unten ist der Bereich noch schier und wartet auf die Behandlung.

Das alles erhält bei mir Farbe aus der Airbrush, dadurch kleistert man keine Details zu, und der Farbauftrag wird schön gleichmäßig.

 

 

Hier sieht man die kompletten Bereiche, mit Fugen und Ausbrüchen versehen, und leicht gealtert.

Schließlich ist das ein recht alter Bahnhof, an dem die Spuren der Zeit zu sehen sind.

 

 

Nach dem  Befestigen der Teile auf dem Modul, alterte ich alles mit Pulverfarben und Schmutzwasser, bis der Eindruck stimmt. Das Altern erhöht den Kontrast der Gravuren und erzeugt eine vorbildnahe Optik. Hier zusammen mit meiner Testlok, der E18, die mit ihren angegossenen Leitern sehr weit seitlich in das Lichtraumprofil hereinragt.

 

 

Nachdem ich die Bahnsteige in ihrer Position fixiert habe, kommen noch die Querungshilfen dazu.

Dafür erstelle an ich an den vorbildrichtigen Stellen Treppen und Holzbohlenübergänge.
Sie sind auf dem Foto bereits etwas gealtert, allerdings noch nicht ausreichend, die Treppen sind noch zu hell und sollen noch ein paar dunklere Schattierungen bekommen.

Fremde Federn

Auf den beiden Ratekau-Segmenten geht es nun ans Eingemachte, die Detaillierung.

Drei besondere Szenen gehen dabei nicht ganz auf mein Konto. Ich will mich hier also nicht mit fremden Federn schmücken, erzähle aber etwas über die Integration auf meinem Modul.

Ich habe zu besonderen Anlässen Kleinstdioramen in kleinen Blechdöschen geschenkt bekommen.
Sie sind viel zu schade, um sie im Schrank aufzubewahren, daher habe ich die Figuren/Szenen in die Freiheit entlassen.

Diese kleine Dose erhielt ich schon 2012 von einer netten Dame aus Halle an der Saale.

Liebevoll eingerichtet, wird eine kleine Geschichte erzählt.
Der kleine Hund, Kala, neben der Dame am Wasser ist mir anfangs gar nicht aufgefallen.

Zwei Schwäne dümpeln auf einem Seitenarm der Saale, und die Dame hält schon mal ihre Füße zur Kühlung ins kalte Nass. Derweil macht der männliche Begleiter das Plätzchen für ein Picknick fertig. Die beiden Fahrräder lehnen an einem Stein, so hat man schon eine Idee, wie die beiden den Weg an dieses Örtchen gefunden haben.

 

Es war nicht so ganz einfach, diese tolle Szenerie umzusiedeln ohne etwas zu zerstören, aber es ist mir zum Glück gelungen.
Kori kühlt sich auch hier im kalten See die Füße, Kala die treue Begleiterin, steht hinter ihr und traut sich nicht weiter. Derweil bereitet Koris Freund die Picknickdecke für einen gemütlichen Nachmittag vor. Die Fahrräder haben sie etwas oberhalb an einen Stein gelehnt.
Die Bank hat auch hier einen Platz gefunden wie auch der Tisch, dem ich eine größere Platte spendiert habe.

Eine noch kleinere Dose erhielt ich von Kai W. auf einem der bei mir veranstalteten
‘AdventZ-Kaffees’, in dessen Rahmen es immer ein Julklapp mit Selbstgebasteltem gab.

Die winzige Dose passt absolut prima zum Thema Eisenbahn. Vermutlich hat ihn das Design auf die tolle Idee gebracht.

Was mag da drin sein?

 

Das Rätsel ist schnell gelöst. 😎

Die kleine Szene zeigt einen Hinterhof, auf dem heftigst an Autos  geschraubt wird.
Irgendwas wird aber wohl nicht zur Zufriedenheit des Kunden gelaufen sein, es sieht doch nach einer recht heftigen Diskussion zwischen den beiden Männern aus, während die leicht bekleidete Dame gelangweilt daneben steht.

 

Damit die Szene auf mein Modul passt, musste ein bereits angelegtes Grundstück weichen.

Mit etwas Wasser eingeweicht, lassen sich die bereits aufgebrachten Fasern einfach abschieben. Ich musste dann noch 3mm vom Untergrund wegschleifen, um die Trägerplatte dort einsetzen zu können.

 

 

Die Szene war in der Dose auf einem dünnen Holzbrettchen montiert. Also konnte ich alles in einem Stück aus der Dose entfernen. Prima. Das Minibrettchen habe ich etwas zurecht geschnitten, damit es perfekt an den vorbereiteten Platz passt. Die Mauer demontierte ich vorher, um sie nicht zu beschädigen. Später soll sie das Grundstück vor neugierigen Blicken abschotten.

 

Hier ist nun alles an seinem Platz.
Zusätzlich habe ich die Müllkisten aufgefüllt und eine alte Wellblechplatte an die Mauer gelehnt, das soll die morbide Stimmung dieses Platzes verstärken.
Von außen ist noch ein Postbriefkasten an der Mauer dazu gekommen. (Kann man leider auf dem Foto nicht sehen.)
So wird an dieser Stelle des Moduls nicht nur, wie erst geplant, ein langweiliges Haus zu sehen sein, sondern dem Betrachter eine kleine Geschichte erzählt.

 

 

 

Das dritte Minidiorama habe ich vor längerer Zeit von meiner Frau als Geschenk erhalten.
Es zeigt eine Baustelle, auf der die Teile eines Hauses aufgebaut werden.
Diverse Kleinteile zieren dieses Kleinod, und auch meine Frau und ich wurden nachgebildet.
Wer mich kennt, wird mich an der typischen Jacke erkennen, die ich seit Ewigkeiten trage oder an meiner markanten Frisur. 😎

Gebaut wurde es von einer in der Z-Szene sehr bekannten Künstlerin.

Der LKW, der Kran, der Anhänger als Baubüro und Pausenraum, der Bauzaun, das Dixiklo, die Bodenplatte mit vielen Kleinteilen und diversen Figuren  sind nach Vorbildfotos entstanden.

 

Ich habe alle Teile vorsichtig abgelöst und auf dem Ratekau-Modul untergebracht.

 

 

 

Die Baustelle habe ich um weitere Gegenstände ergänzt, die typisch an einem solchen Ort sind. Die Bodenplatte habe ich gegen eine vorbildlichere ausgetauscht. Hier sind nun die Maße und alle Anschlüsse korrekt dargestellt.
Dann sind noch weitere Figuren, der LKW, ein Transporter und das Gerüst hinzugekommen.

Eingebettet in das Neubaugebiet am Dorfmuseum ist eine schöne lebhafte Szenerie entstanden, an der zukünftig der Z-Car-Bus vorbeiziehen wird.

Pferdeunterstand

Wie hier im Ort, so auch auf dem Modul …

Auf einer Koppel sind hier Pferde und ein Unterstand zu finden. Das galt es nachzubilden.

Der Unterstand hier auf der Vorbildwiese ist leider ein sehr hässliches Exemplar aus Metall, das wollte ich nicht nachbauen.

 

Vorbild

Daher habe ich mir im Netz etwas Passendes ausgesucht 🙂
Die Maße habe ich dann so angepasst, dass sich der Unterstand glaubhaft in mein Modul einpasst.
Für die weiteren Arbeiten erstellte ich aus Papier Schablonen, um die Formate auf Furnierholz übertragen und ausschneiden zu können.
Die Holzbrettstruktur habe ich versucht durch Ritzen auf die Furnierplatten zu übertragen.

 

Entsprechend der Vorbildschablonen werden die Seitenwände zugeschnitten und aufgeklebt. Die Bodenplatten deute ich durch Einritzen an und baue dann die Stützkonstruktion ein. Die Front wird angepasst und die Dachverlattung geschnitten und aufgeleimt.
Kleiner Abgleich mit meiner Vorlage. Passt gut 🙂 Die Verlattung für die Auflage der Wellblechplatten wird geschnitten und aufgebracht. Die Wellblechplatten erstelle ich mir mit Hilfe eines PC-Flachbandkabels, dessen Struktur ich in Alufolie einpräge.
Das Eindecken erfolgt wie beim Vorbild von unten nach oben. Vorsicht ist geboten, um die Struktur der dünnen Folie zu erhalten. Das Dach muss noch ordentlich gealtert werden, dafür lasiere ich es mit stark verdünnter Farbe. Hier hat der Pferdeunterstand nun seinen Platz gefunden.

 

Pferde habe ich recht viele in meiner Figurensammelkiste. Es sind bei den 160 unbemalten Figuren von Preiser auch verschiedene Gäule dabei. Die wurden bei mir alle zu Rassepferden.

Futtermischwagen

Auf dem Bauernhof mit Kuhstall fehlt noch der Futtermischwagen für die Fütterung der Kühe.
Das Gerät wird mit Silage, Kraftfutter und Stroh gefüllt, vermischt und zerkleinert dann das Futter. Anschließend wird es direkt aus dem Mischer, im Stall vor den Kühen, während der Fahrt ausgeworfen. Eine praktische Sache für den Landwirt.

 

Vom Vorbild habe ich leider kein gutes Foto, aber um sich vorzustellen wovon ich schreibe reicht es …

 

 

Der Vorbild-Wagen hat eine Trichterartige Form.
Um dahin zu kommen, schneide ich von von der Metallspitze eines Kugelschreibers oben und unten mit der Korundscheibe etwas ab. Mein Bohrständer mit Kreuztisch leistet mir gute Hilfe dabei.
Den so entstandenen Trichter klebe ich auf ein kleines Kunststoffplättchen.
Vorher habe ich den Rand des “Metallbehälters” von innen abgeschliffen, damit er schön dünn ist.
Die Platte bekommt aus einem Plastikstab eine Deichsel auf der Unterseite verklebt.
Dann kommen Reste eines Plastikmodellbausatzes als Räder darunter.
Mein Futtermischer bekommt Zwillingsbereifung, so passen die dicken Rollen ganz gut.
Eine Leiter, ebenfalls der Rest eines Bausatzes, liegt schon bereit.
Im nächsten Schritt habe ich die Leiter an den Behälter geklebt und die Deichsel entsprechend dem Vorbild, mit zusätzlichen Teilen angepasst.
Jetzt bekommt das neu geschaffene Ensemble seine Farbe. Hierbei erweist sich der Luftgriffel wieder als kompetenter Helfer. Ich bin immer wieder begeistert, was für einen tollen Farbauftrag man damit erreicht.
Fertig lackiert sieht der Mischer nun so aus.
Wer sich das Foto gaaanz genau ansieht, wird rechts neben der Deichsel den Zughaken entdecken, den ich noch in der Bastelkiste hatte. Gut das ich alles aufbewahre!  😆
Hier sind einige Details wie der Zughaken, eine Füllstandanzeige die Luken, das Bedienfeld usw angebracht worden und der Futtermischer ist einsatzbereit.
Bereit zum Test, der Mischer ist voll mit Silage und Kraftfutter …
Links auf dem Bild kommt gerade die Kabelage dazu, auf der rechten Seite kann man das Modell auf meiner Hand betrachten, im Hintergrund meine Bastelvorlage.

 Nun steht das Unikat an seinem ihm vorbestimmten Platz.

Im Hintergrund die Fahrsilage und rechts, gerade noch im Bild, der Kuhstall. Jetzt kommt bestimmt gleich der Landwirt mit seinem Trecker, verbindet die Welle und fährt nach dem Mischvorgang in den Stall zum Einstreuen …