Vor einigen Jahren, ab 2011, hat der Atlas Verlag eine Serie Standmodelle in 1/220 aufgelegt.
Ich abonnierte die Serie in der Hoffnung, dass ich einige der Modelle zu einem späteren Zeitpunkt einmal motorisieren könnte.
Den Anfang habe ich nun mit dem Vindobona gemacht, dem TEE der ehemaligen DDR.
Insgesamt war der Umbau nicht schwer. Da ich aber ohne Anleitung gebaut habe, hat das Projekt gefühlt ewig gedauert. Ich musste ja die möglichen Lösungen zuerst austesten.
Im ZFI Forum haben zwar schon einige ihre Umbauten gezeigt, aber nie beschrieben, wie sie es gemacht haben, oder welche Teile sie verwendet haben. Bei einigen war der Aufwand so groß, dass das für mich nicht in Frage kam.
Angefangen habe ich mit der “leichteren” Aufgabe, die Waggons rollfähig zu machen.
Auch hier habe ich viel Zeit gebraucht, bis ich den optimalen Drehgestelltyp herausgefunden hatte.
Meinen ersten Test machte ich mit den Drehgestellen einer japanischen Zugkombi, die ich extra zum Ausschlachten gekauft hatte. Das hätte ich mir sparen können, denn die Waggons lagen damit immer zu hoch, und die Laufeigenschaften waren viel schlechter als die der Märklin®-Drehgestelle.
Ich entschied mich also für die Drehgestelle der TEE-Wagen z.B. 8725.
Aber nun der Reihe nach …
Das Zerlegen der Atlas-Waggons gestaltete sich recht einfach.
Links der Triebkopf und ein Waggon von unten.
Auf der rechten Seite habe ich den Waggon schon in seine Einzelteile zerlegt.
Prima, der Waggonboden des Standmodells ist aus Metall. Das verleiht der Garnitur später Gewicht und Stabilität.
Von dem Metallgestell schneide ich die Zapfen der alten Radhalterung ab und schleife die Fläche plan.
Die Bohrung verwende ich später weiter als Aufnahme für die Drehgestelllagerung.
In die Zapfen der Märklin®-Drehgestelle bohre ich ein 1mm Loch, durch das ich einen kleinen Messingnagel führe.
Den habe ich vorher auf das richtige Maß gefeilt.
Das geht einfach: Nagel in das Bohrfutter einspannen und die Feile an den Nagel halten, bis das Maß stimmt.
Den dicken Teil schneide ich später ab.
An der Waggon-Schürze feile ich den Rand so weit runter, bis eine glatte Kante entsteht, die mehr Abstand zum Drehgestell hat, als es vorher der Fall war.
Dadurch ergeben sich Gleitflächen, die das Drehgestell nicht behindern, wenn es an den Rahmen kommen sollte.
Damit der Nagel später stramm im Zapfen sitzt, klebe ich einen Zahnstocher ein.
Der Nagel hält dadurch ohne Verkleben, und es ist möglich, während der Anpassarbeiten das Drehgestell häufiger zu montieren und zu demontieren.
Auf die blanke Metallfläche (oben rechts im Bild) klebe ich zum Abschluss eine dünne Kunststoffplatte, auf die der Kunststoffzapfen des Drehgestells als Höhenbegrenzung stößt.
Dadurch reibt das Drehgestell nur wenig am Wagenkasten.
Das Ergebnis ist ein Waggon mit hervorragenden Laufeigenschaften, der dank des Märklin®-Drehgestells auch gleich ganz einfach gekuppelt werden kann.
Zugunsten einer guten Kurvengängigkeit habe ich auf ein zu enges Kuppeln verzichtet und die Waggons noch mit einer Faltenbalgimitation ausgerüstet: