Muttertag
Wir schreiben das Jahr 2011 n. Chr., die Mutter der Spur Z feiert ihren besonderen Tag, gepaart mit der IMA vom 15. – 18. September. Lange habe ich überlegt, ob es die Reise wert sein könnte. In den Vorjahren war bei mir schon eine gewisse Reisemüdigkeit Richtung Göppingen zu erkennen gewesen. Daher entschied ich mich, nur für zwei Tage dort vorbei zu schauen. Anreise am Freitag, Abreise am Montag …
Freitag
In das Auto gesetzt und los, viel Stau, die Reisedauer von Lübeck zum Platz der Veranstaltung betrug über 10 Stunden. Spritverbrauch laut Bordrechner 4,7l/100km, ich schäme mich. Aber durch die ganzen Verzögerungen sah ich mich gezwungen, die restlichen 200 km “etwas” zügiger zu fahren. Schnell das Hotel aufgesucht, eingebucht und abgedüst Richtung Paradies (Restaurant). Dort ist der allabendliche Treffpunkt der Z-Szene.
Richtig voll war es dort nicht. Aber es waren die üblichen “Verdächtigen” da. Die waren vom ersten Ausstellungstag recht erschöpft und dankten einer nach dem anderen ab.
Also entschieden sich Jens, Oliver und auch ich nach kurzem Zögern dazu, die “Bayern” in ihrem Hotel in Bad Boll zu besuchen.
Aber …großes Staunen! Dort war niemand mehr. Es wurde komplett abgeschwächelt. So mussten wir das Handy benutzen, um zumindest einen von ihnen aus dem Bett zu klingeln. Heribert kam kurze Zeit später in das hoteleigene Restaurant. Um Themen nicht verlegen, wurde dann noch lange gequatscht, bis es ins Bett ging. Alles in allem ein schöner Abend, für den sich die Reise schon fast gelohnt hat!
Samstag
Nach einem schnellen Frühstück ging ich sofort los, um möglichst wenig von der Veranstaltung zu verpassen. Erster Anlaufpunkt das “Museum” oder Erlebniswelt ,wie es nun heißt. Dort sind im Außenbereich immer zusätzlich Zelte mit Verkaufsständen oder zur Verköstigung aufgebaut.
In der Erlebniswelt ist ein Bereich mit einer Ausstellung und einer mit einem Verkaufslager. In dem Lager gibt es normales Modellbahnzubehör und teilweise Schnäppchen.
Zu den Schnäppchen, die ich mir schni-schna-schnappti, gehörten drei Schwerlastwagen aus der Museumsschachtel 2007, die dort für 9,95 € angeboten wurden. Die gibt es sonst kaum einzeln und dann noch zu dem klasse Preis, das macht Spaß. Im Märklin-Zelt im Außenbereich wurden die üblichen Überraschungstüten und Artikel aller Spurweiten angeboten. Die Überraschungstüten für die Spur Z ließen nach gründlichem Ertasten erahnen, dass dort die Wagen im Weihnachtsbaumanhänger hausten. Das machte mich nicht so richtig an, und ich ließ sie liegen, das gab es noch nie . Dafür konnte ich an einigen Gitterboxen nicht widerstehen, in denen es die Umbauwagen aus dem Verkaufsdisplay für 16,90 € anstelle von ursprünglich üppigen 49,95€ gab. Dazu eine BR 61 in schwarz für 99,00 anstelle von 199,00 Talern.
Nachdem ich meinen Rucksack so ausreichend beschwert hatte, ging es mit dem Shuttle-Bus Richtung Werftpark.
Dort standen auf der einen Seite wie in den Vorjahren Zelte mit den Ausstellungsanlagen und Verkaufsständen und auf der anderen Seite die Werfthalle mit den Ständen aus “Industrie und Wirtschaft”.
In den Zelten, ich mochte es kaum glauben, bei den Ausstellungsanlagen dominierte die Spur Z. Gleich am Eingang konnte man das große Banner der ZFI (Z-Freunde International) sehen. Unter dessen “Verwaltung” waren einige Highlights wie das BW Altona von Rainer Tielke, Güglingen von Götz Guddas, Drachenstein von Harald Hieber und andere Modulanlagen zu sehen.
Dahinter stellte die IG Spur Z (gute Besserung, Siggi!) aus, der Z Club 92 und diverse Privatpersonen. Das war einfach toll anzusehen. Die Holzverladung von Willi, die Trafofüchse mit ihren tollen Dioramen und Kofferanlagen, hinter dem Z-Club 92 die Anlage von Karl Sinn oder Spiroli mit seiner Ausstellung unter Glas. Und die, die ich vergessen habe aufzuzählen.
Neben den ganzen ideellen Ausstellern waren natürlich auch Händler zugegen. Auf alle kann und will ich hier nicht eingehen, aber bei einigen komme ich nicht umhin, über Neuigkeiten zu berichten.
Mein Messehighlight bei den Händlerneuheiten fand ich bei Dr. Scheibe. Was dieser Mann in unserer Spurweite zaubert, ist der Hammer. Erst nachdem ich lange mit ihm und Herrn Freudenreich geklönt hatte, kam meine Frage nach den Neuheiten, “ob es denn keine gäbe?”. Dafür erntete ich von Dr. Scheibe nur einen erstaunten Blick. Ob EINE denn nicht genug sei? Ich hatte, da ich von der falschen Standseite aus gekommen war, noch gar nicht die Vitrine mit seinen Exponaten bemerkt. Und da stand SIE! Klein, grün und sooo süß 🙂
Das war Liebe auf den ersten Blick. Wie von Dr. Scheibe üblich, sauber gearbeitet und natürlich motorisiert.
Bei Freudenreich Feinwerktechnik gab es den Güterwagen Bauart Oppeln und diverse andere Kleinodien zu sehen.
Bei MoMiniatur war als Neuheit ein Heuwender in Transportstellung erhältlich. Da ich meine Scheune gerade fertig gestellt hatte, und in dieser kein Platz mehr für weitere Fahrzeuge war, blieb das Arbeitsgerät in diesem Fall beim Hersteller. Dafür wanderte ein kleiner Gabelstapler in meinen Rucksack. Die Produkte von MoMiniatur, die zu fairen Preisen angeboten werden, empfinde ich als äußerst präzise gefertigt.
Mit ModelPlant war ein neuer Händler auf der Messe.
Die Bausätze dieses Herstellers entstehen im 3D-Druck.
Zu sehen gab es den Bahnhof Konstanz, ein Stellwerk, eine Tankstelle, Inneneinrichtungen für Personenwagen und weitere “Kleinigkeiten”.
Toll, was diese neue Produktionsmethode für Möglichkeiten eröffnet!
In der Halle bei den “großen” Herstellern wurde bei Noch das neue Gleissystem in Z von Rokuhan vorgestellt. Eine kleine Demoanlage mit den neuen Gleisen, ein Verkaufsdisplay und Preislisten waren zu sehen.
Ein Mitarbeiter war extra in diesem Bereich dafür zuständig, diese Neuheit zu erklären und Besucherfragen zu beantworten.
Hier war auch die Mutter unserer Modellbahn zu Hause, zeigte Neuheiten oder versorgte Insider. Einen Sonderwagen für die Veranstaltung gab es natürlich auch.
Anders als in den Vorjahren gab es so viel zu sehen und tolle Gespräche zu führen, dass ich die anderen Stationen an meinem ersten Messetag nicht mehr ansteuern konnte. Ehe ich es mich versah, war es 18 Uhr, und ich musste mich sputen, noch einen Shuttle-Bus zu erreichen.
Kurz ins Hotel, duschen und dann wieder ins Paradies …gut und reichlich essen zu fairen Preisen und die Gleichgesinnten der Spurweite Z treffen. Erstaunlicherweise waren trotz der Z-Dominanz auf der Messe im Paradies eher weniger Personen als in den Vorjahren. Das Beisammensein mit den Hobby-Kollegen war wieder klasse, auch wenn es leider etwas früh zu Ende ging. Der Messealltag hatte wohl wieder alle geschlaucht, gegen 0:30 Uhr wurde die Veranstaltung aufgelöst.
Sonntag
Ich begann wieder im “Museum”, wo ich noch den aktuellen Museumswagen erwarb, um dann zu dem Ausstellungsgelände der Fa. Weiss zu “shutteln”. Dort waren einige Vorbilder, Modellbahnen im “großen” Maßstab und Verkaufsstände und im Außenbereich auf einem kurzen extra verlegten Gleisstück eine sächsische 1K in Betrieb zu sehen. Leider spielte an diesem Sonntag das Wetter nicht so ganz mit.
In der Halle konnte man alte Werkzeuge bestaunen und teilweise ausprobieren, sich eine aktuelle Märklin-Silbermünze prägen lassen, unter Loks und Wagen durch die Untersuchungsgrube gehen. Eine große LGB-Modulanlage wurde vorgestellt, sowie eine H0-Anlage nach dem Vorbild der Karwendelbahn.
Richtig spannend war der Stand von Modur! Dort wurden Dioramen, die mit diesem Material erstellt wurden, gezeigt und machten richtig Lust auf Basteln. Für mich neu und absolut überzeugend, die Verwendung von Grillkohle als “Felsmaterial”. Eigentlich bin ich kein so großer Freund von mit Bergen überladenen Modellbahnen, aber wenn man die Werke dort gesehen hat, juckt es einen in den Fingern.
Weiter ging es wieder in den Stauferpark, noch einmal intensiv alle Z-Anlagen betrachten, mit den Erbauern klönen. Die Digitale Infoanlage wollte ich mir auch erklären lassen. Das muss ich aber nachholen, da Axel und ich vom Thema abgekommen sind, und ich nach einer Stunde – noch immer unwissend – diesen Infoplatz verließ. Beim Z-Club92 erwarb ich noch den extra für diesen Anlass und gut gewählten Sonderwagen.
Arnim zeigte mir, was inzwischen von japanischen Herstellern alles für unsere Spur gefertigt wird und wurde. Habe von der großen Vitrine leider kein Foto gemacht.
Bei einem Händler gab es Bohrfutter zum Aufstecken in die Bithalterung. Das ist eine tolle Idee, damit kann mein normaler Akkuschrauber auch die kleinen Bohrer endlich aufnehmen. Bei meinem Akku-Minitool mussten immer die Spannzangen gewechselt werden, das entfällt ab sofort. Ob sich das Teil in der Praxis bewährt, wird sich zeigen.
Letzter Punkt war der Bahnhof in Göppingen, auf dem ich leider nur die Abfahrt der ganzen Sonderzüge und Loks erleben konnte.
Der Ausklang des Tages fand, na klar, im Paradies statt. Da viele wieder früh gingen, und das Paradies zumachte, haben wir die letzten 1,5 Stunden auf der Straße weiter geklönt. Länger ging nicht, uns wurde dann doch kalt …
Montag
Abreise, kein Stau, eine Reisedauer von 9 Stunden bei 750 km und einem Verbrauch von 2,9l/100km, jau so gefällt mir das. Vermutlich haben das die positiven Schwingungen des Treffens in Göppingen bewirkt.
Fazit
Einige Aussteller haben mir gefehlt, wie HACK Brücken , Polák Zubehör, und Anbieter für weiteres Modellbahnzubehör wie Messingleisten, LEDs, Airbrush usw..
Ich habe in Göppingen wieder viele bekannte “Zettler” getroffen und neue kennengelernt.
Sollten in zwei Jahren die Märklintage wieder mit der IMA zusammengelegt werden, werde ich wohl drei Tage einplanen, damit ich alles in Ruhe ansehen kann.
22.10.11